Account/Login

Krankheiten

Abholzung im Amazonasgebiet erhöht Malaria-Risiko

Die Infektionskrankheit wird von Mücken übertragen. Im unberührten Regenwald finden sie nur selten ideale Brutbedingungen vor. In abgeholzten Gebieten hingegen fühlen sich die Insekten besonders wohl.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
In abgeholzten Gebieten finden Mü...eale Brutbedingungen vor. (Archivbild)  | Foto: Stephen Morrison/epa/dpa
In abgeholzten Gebieten finden Mücken ideale Brutbedingungen vor. (Archivbild) Foto: Stephen Morrison/epa/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Rio de Janeiro (dpa) - Die massive Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet begünstigt einer neuen Studie zufolge die Ausbreitung von Malaria. Nach der Auswertung von Daten aus den Jahren 2003 bis 2022 kommt ein Team aus den USA und Brasilien zu dem Schluss, dass die Zunahme der monatlichen Entwaldungsrate um ein Prozent bereits einen Monat später zu einer Steigerung der Malaria-Fälle um durchschnittlich 6,3 Prozent führt. 

Der Einfluss der Zerstörung des Regenwaldes auf das Malaria-Risiko variiere zwar von Bundesstaat zu Bundesstaat, schreibt die Forschungsgruppe in den "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). Allerdings legten die Ergebnisse nahe, dass die Abholzung mit einer Erhöhung der Malaria-Fälle einen Monat später im Zusammenhang stehe.

Grund dafür dürfte sein, dass die in Brasilien hauptsächlich für die Übertragung von Malaria verantwortliche Mücke Nyssorhynchus darlingi nach der Abholzung günstigere Brutbedingungen vorfinde, berichtet das Team um Burton H. Singer von der University of Florida und Marcia C. Castro von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston. Sie bevorzuge Bruthabitate mit sauberem und teilweise von der Sonne beschienenem Wasser, mit Wasservegetation, aber frei von sich zersetzenden organischen Stoffen. In naturbelassenen Wäldern, wo das Licht meist knapp ist, sind die Bedingungen nur selten gegeben. Am Rand von Holzeinschlaggebieten finden die Mücken die idealen Brutbedingungen hingegen häufig vor. Zudem ist dort die Wahrscheinlichkeit für einen Kontakt zwischen Menschen und Mücken höher. 

Malaria ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Der Erreger wird durch Mücken übertragen. Die Krankheit äußert sich zunächst durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall und kann unbehandelt tödlich enden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten 2022 schätzungsweise 249 Millionen Menschen in 85 Ländern der Welt an Malaria, 608.000 Menschen starben daran. Bei den meisten Todesopfern handelt es sich um Kinder unter fünf Jahren.

© dpa‍-infocom, dpa:241022‍-930‍-266893/1

Ressort: Wissenschaft

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel