Interview
30 Jahre Grüne: "Die sind anders"
BZ-GESPRÄCH mit Fritz Kuhn über eine Partei, die erst keine sein wollte, dann doch eine wurde und die es nach 30 Jahren immer noch gibt.
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Dieses merkwürdige Phänomen werde sich bald erledigt haben. Das weissagte Christdemokrat Lothar Späth vor 30 Jahren und meinte die Grünen. Die hatten sich soeben in Karlsruhe als Partei gegründet. Hier irrte "Cleverle", es gibt sie bis heute. Warum, das fragte Stefan Hupka einen damaligen Mitgründer der Partei, ihren heutigen Fraktionsvize im Bundestag, Fritz Kuhn (54).
BZ: Herr Kuhn, wie kam es eigentlich, dass die Grünen sich für ihre Gründung eine baden-württembergische Stadt ausgesucht haben? Zufall?Kuhn: Nein, wenn ich mich richtig erinnere, Absicht. Hier war ja schon kurz vorher ihr erster Landesverband gegründet worden, von Leuten wie Winfried Kretschmann, Wolf Dieter Hasenclever…
BZ: ...und Fritz Kuhn.
Kuhn: Richtig. Aber sicher spielte auch eine Rolle, dass die Halle in Karlsruhe so billig zu haben war.
BZ: Wusste jeder, der hinfuhr, dass das ein historisches Wochenende werden würde?
Kuhn: Ich selbst bin da hingefahren mit dem Gefühl, wir machen etwas ganz Neues, Besonderes. "Wir sind die Alternative zu den etablierten Parteien", das war der erste Satz unserer Satzung. Und genau so haben wir uns verstanden. Das Alte hat abgewirtschaftet, jetzt kommt das Neue, und das sind wir. Einerseits war da ein positives Bewusstsein unserer Rolle als Avantgarde, andererseits gab es aber auch viel kleinlichen Streit um Satzungsfragen, der einen wieder auf den ...