Raumfahrt
2018 startet der erste private Ausflug um den Mond herum
Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX möchte im kommenden Jahr zwei Touristen um den Erdtrabanten fliegen lassen.Was der Ausflug zum Mond kostet, verrät es nicht.
dpa
Mi, 1. Mär 2017, 0:01 Uhr
Panorama
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Für den SpaceX-Flug solle das "Dragon"-Raumschiff genutzt werden, teilte das Unternehmen mit. "Wie die Apollo-Astronauten vor ihnen werden auch diese beiden Menschen mit den Hoffnungen und Träumen der Menschheit in den Weltraum reisen, angetrieben vom universellen Geist der Entdeckung", hieß es. Demnach gibt es schon Anfragen für weitere Touristenflüge.
Was der Ausflug zum Mond kostet, verrät SpaceX nicht. "Ein bisschen mehr als die Kosten für eine bemannte Mission zur Raumstation", sagte SpaceX-Gründer Elon Musk der New York Times lediglich. Musk ist auch Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla. Zum Vergleich: Der für 2015 geplante Ausflug der britischen Sängerin Sarah Brightman zur Internationalen Raumstation (ISS) sollte angeblich rund 50 Millionen US-Dollar kosten. Allerdings sagte die 56-Jährige ihren Flug kurz vorher ab.
Mit dem "Dragon"-Raumschiff bringt SpaceX im Auftrag der Nasa bereits Nachschub und laut Plan demnächst auch Astronauten zur ISS. Noch in diesem Jahr soll die für bemannte Transporte angepasste Version des Raumschiffs erstmals getestet werden, zunächst unbemannt.
Mehrere Unternehmen haben bereits Touristen ins Weltall gebracht – eine Mondumrundung aber wurde mit Raumfahrt-Laien bisher nicht vorgenommen. Neben SpaceX will auch die russische Raumfahrtbranche Weltraumtouristen den Mond zugänglich machen und sich mit dem lukrativen Geschäft etwas dazuverdienen. Erst vergangene Woche hatte der Raketenbauer Energija angekündigt, ab 2021 oder 2022 touristische Mondumrundungen in Sojus-Kapseln anzubieten. Details würden bereits mit möglichen Kandidaten besprochen.
Die Nasa gratulierte ihrem "Branchenpartner" SpaceX. Sie arbeite bei dem Vorhaben eng mit SpaceX zusammen, hieß es. Man habe ein Interesse an einer starken US-Weltraumindustrie, um den Rücken für weite Weltraumflüge frei zu haben, die über den Mond hinaus gehen. Erst vergangenen Freitag hatte auch die US-Weltraumbehörde angekündigt, sie wolle prüfen, ob ein bemannter Mondflug früher als ursprünglich geplant stattfinden könne. Eine Orion-Kapsel sollte nach bisherigen Plänen 2021 zwei Astronauten in eine Umlaufbahn des Erdtrabanten bringen. Nun steht bereits Mitte 2019 als möglicher Starttermin im Raum.
Der russische Raumfahrtexperte Alexander Schelesnjakow hält die Pläne von SpaceX für machbar, blieb aber zurückhaltend. "Jetzt wird alles versprochen", meinte der Wissenschaftler von der privaten Russischen Raumfahrtakademie am Dienstag. "Aber man sagt, versprechen heißt nicht heiraten. Schauen wir, wie es sich weiter entwickelt."
Auch ein deutscher Experte hält die Pläne für durchaus realistisch, wenn auch nicht im vorgelegten Zeitrahmen. "Ob es 2018 soweit sein wird, würde ich eher kritisch einschätzen", sagte Martin Buscher vom Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin. Bei den finanziellen Möglichkeiten von Musk sei ein solcher Flug aber zeitnah möglich. "Wie alle Ziele von Musk ist es sehr hochgegriffen, sehr ambitioniert", sagte Buscher.
Der Raumfahrttechnik-Experte sieht Schwierigkeiten insbesondere darin, eine Rakete zu konstruieren, die es bis zum Mond schafft. Es gebe zwar Erfahrungen aus dem US-Mondprogramm, seitdem seien aber mehr als 40 Jahre vergangen. SpaceX will laut Mitteilung im Sommer erstmals die besonders starke Rakete "Falcon Heavy" testen. Auch das Training der Mondflug-Passagiere brauche Zeit, gab Buscher zu bedenken. Laut New York Times soll das Raumschiff vollautomatisch fliegen.
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