"200 Meter von meinem Elternhaus entfernt fielen Bomben"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Hildegard und Herbert Gärtner, die berichten, wie sie den Zweiten Weltkrieg und das Kriegsende erlebt haben.
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Beim Sammeln für die Kriegsgräberfürsorge bekam Zischup-Reporterin Nina Ortlieb, Schülerin der Klasse 8 an der Abt-Columban-Schule Münstertal, nicht nur Spenden mit auf den Weg, sondern auch so manche Geschichte aus vergangener Zeit. Ein Interview mit dem Ehepaar Hildegard und Herbert Gärtner.
Hildegard Gärtner: Ich war damals sechs Jahre alt und wohnte im Münstertal.
Herbert Gärtner: Damals war ich neun und wohnte in Seefelden.
Zischup: Wie haben Sie vom Kriegsanfang erfahren?
Hildegard Gärtner: Wir haben durch unsere Eltern, aus der Zeitung und in der Schule vom Kriegsausbruch erfahren.
Zischup: Wurde bei Ihnen in der Nähe eine Bombe abgeworfen?
Hildegard Gärtner: 1945 wurde an beiden Seiten des Bahnüberganges der etwa 200 Meter von meinem Elternhaus entfernt war, Bomben abgeworfen.
Zischup: Herr Gärtner, Sie waren ja nach Ende des Krieges in Kriegsgefangenschaft. Wurden Sie dort gut behandelt?
Herbert Gärtner: Am 8. Mai 1945 war Waffenstillstand und ich wurde von den Amerikanern bei Ruhpolding (Bayern) in Gefangenschaft genommen. Sie haben mich gut behandelt und nach etwa zwei Monaten kam ich wieder frei. Ich war 16 Jahre alt, als ich wieder nach Hause kam. Deutschland wurde damals in Besatzungszonen eingeteilt: Bayern wurde amerikanische Zone, der Osten Deutschlands russische Zone, der Norden englische Zone und der Südwesten französische Zone.
Zischup: Wie haben Sie vom Kriegsende erfahren?
Herbert Gärtner: Damals habe ich in der Gefangenschaft erfahren, dass Waffenstillstand herrscht.
Hildegard Gärtner: Die Franzosen sind in das Münstertal einmarschiert und durch sie haben wir vom Kriegsende gehört.
Zischup: Wie ging es nach dem Kriegsende für Sie weiter?
Herbert Gärtner: Nachdem der Krieg zu Ende war und ich wieder nach Hause kam, begann ich eine Lehre als Schreiner.
Hildegard Gärtner: Da wir länger als ein Jahr keine Schule hatten, mussten wir nach Kriegsende wieder in die Schule gehen.
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