"Zu Fuß zur Schule zu gehen, bedeutet Freiheit"
ZISCH-INTERVIEW mit der brasilianischen Schülerin Julie Kötter Fatuch über ihren achtwöchigen Aufenthalt in Deutschland.
Johanna Zipper, Klasse 4a, René-Schickele-Schule & Badenweiler
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Die 14-jährige Brasilianerin Julie Kötter Fatuch war ab Dezember 2016 für acht Wochen in Deutschland als Gastschülerin am Markgräfler Gymnasium Müllheim. In dieser Zeit wohnte sie bei ihren Cousinen Johanna und Rebecca Zipper. Johanna, Zisch-Reporterin aus der Klasse 4a der René-Schickele-Schule in Badenweiler, wollte von Julie wissen, wie ihr der Aufenthalt in Deutschland und in der deutschen Schule gefallen hat. Dafür hat sie später ein Interview mit ihr per Skype geführt.
Julie: Ich bin in die achte Klasse gegangen.
Zisch: Du gehst eigentlich in die zehnte Klasse. Warum bist du in Deutschland in die achte Klasse gegangen?
Julie: Weil ich dann etwas mehr Sicherheit in den Fächern hatte und mich so auf die deutsche Sprache konzentrieren konnte.
Zisch: In Brasilien bist du mit dem Auto zur Schule gefahren worden. Hier konntest du zu Fuß zur Schule gehen. War das für dich ein Unterschied?
Julie: Ja, denn in Brasilien ist es zu gefährlich, um zu Fuß zur Schule zu gehen. Die Schule ist auch zu weit weg, deshalb fährt mich meine Mutter zur Schule. Den Schulweg in Deutschland zu Fuß gehen zu dürfen bedeutete Freiheit für mich. Ich habe es sehr genossen!
Zisch: Wie hat dir die Schule hier gefallen?
Julie: Sehr gut! Die Lehrer waren sehr nett und die Schüler auch.
Zisch: Habt ihr etwas Besonderes gemacht?
Julie: Wir haben Experimente im Labor gemacht, das kenne ich aus meiner Schule in Brasilien nicht.
Zisch: Welches Fach hat dir am meisten Spaß gemacht?
Julie: Erste Hilfe, ITG, Deutsch, Sport und Mathe. An meinem letzten Schultag haben wir einen runden Tisch gemacht und über die Unterschiede zwischen brasilianischen und deutschen Schulen diskutiert. Das war toll!
Zisch: Wie war es für dich, den ganzen Tag Deutsch zu sprechen?
Julie: Es war am Anfang nicht so schlimm, wurde aber zum Schluss anstrengender.
Zisch: Möchtest du mal hier studieren?
Julie: Ja, wenn es eine Möglichkeit gibt, ein Studium in Brasilien zu beginnen und in Deutschland weiterzuführen.
Zisch: Was hast du hier in Deutschland alles erlebt?
Julie: Ich war das erste Mal im Schnee und habe jeden Tag eine Brezel gegessen.
Zisch: Wie fandest du es, ganz weit weg von deiner Familie zu sein?
Julie: Am Anfang war es schwer, doch dann ging es. An Weihnachten ist es mir am schwersten gefallen, aber mit WhatsApp und Skype ist alles viel einfacher geworden.
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