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Ziegen geben Hoffnung

Freiburger Ziegenaktion hilft Menschen in Tuzla.  

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Als Zisch-Reporter zum Thema Menschen in Not wurde ich zum zehnten Geburtstag vom Freundeskreis Freiburg Tuzla (FFT) eingeladen. Die Stadt Tuzla liegt im Norden von Bosnien-Herzegowina. Sie wurde während des Bosnienkrieges von 1992 bis 1995 zerstört.

Der Freundeskreis feierte im SWR-Gebäude. Die Feier hieß: "Berichte aus einem vergessenen Land." Mit dem vergessenen Land ist vor allem das Umland von Tuzla gemeint. In Tuzla wohnen fast 200 000 Menschen. Einige wichtige Menschen aus Freiburg, wie die Politikerin Margot Queitsch, und der Vorstand des Vereins sprachen über die Arbeit. Das 20-jährige Jubiläum will der Verein nicht mehr feiern, weil er hofft, dass die Hilfe dann nicht mehr nötig ist.

Es wurde ein Film über die Menschen in Tuzla zehn Jahre nach dem Krieg gezeigt. Darin sah man noch immer viele kaputte Häuser mit Einschusslöchern, sehr arme Familien und vor allem Kinder, die nichts zu spielen hatten. Eine Familie hat zum Beispiel ohne fließendes Wasser in einem kleinen Haus ohne ganze Wände auf einer Matratze mit fünf Personen auf dem Boden geschlafen und nur in einem Raum gelebt. Dabei wird es im Winter bis Minus 28 Grad kalt. Damit die Familien auf dem Land Hoffnung bekommen, sich selber versorgen zu können, hat der FFT eine "Ziegenaktion" ins Leben gerufen.

Sehr arme Familien bekamen vier Ziegen, um sich eine Existenz damit aufzubauen, denn Arbeit gibt es dort kaum. Die Kinder konnten mit den Ziegen spielen.

"Die Ziege ist das Symbol für Tuzla, weil sie wenig braucht und viel gibt", sagte Osman Hasic nach dem Film. Und er sagte auch, wie wichtig die Hilfe des FFT noch heute ist. Die Ziegenmilch ist sehr gesund, und es fehlt oft an guter Ernährung, vor allem bei den Kindern.

Ossi Pink und Frau Klenk sprachen auch nach dem Film. Frau Klenk war die erste Kontaktperson in Tuzla für den FFT. Doch für mich war Osman Hasic der interessanteste Mensch auf der ganzen Veranstaltung.

Er ist Schulleiter in Tuzla. Auf meine Frage, wie es den Kindern in Tuzla jetzt geht, antwortete er: "Unsere Kinder spielen auch lieber und bekommen trotzdem von uns Hausaufgaben auf. Die Schulen sind noch immer mit den Einrichtungen ausgestattet, die der FFT vor zehn Jahren gebracht hat. Es gibt außerdem Schulen, in denen Kinder noch getrennt nach ihrem Glauben unterrichtet werden. In meiner Schule haben wir das abgeschafft."

Ressort: Zisch

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