Tipps vom Profi
Worauf man beim Schminken zur Fasnacht achten muss
Unglaublich, wie sehr Farbe ein Gesicht verändern kann. Nicht nur, aber na tür lich ganz besonders in der Fasnachtszeit steht Farbe hoch im Kurs. Die BZ hat deshalb ein paar Tipps eingeholt.
So, 16. Feb 2020, 16:59 Uhr
March
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"Zwei Freundinnen fanden, dass ich es gut mache und haben immer und immer wieder auf mich eingeredet, dass ich das doch professionell machen soll", erinnert sich Winsky. Sie zögerte lange, beschloss dann aber doch, mehr aus ihrem Hobby zu machen. "Ich habe verschiedene Kurse besucht und Utensilien gekauft", erzählt sie. Seit 2013 hat sie ein eigenes Gewerbe angemeldet und ist regelmäßig an Veranstaltungen in der Region unterwegs, um Kinder zu schminken.
- Um Sicherheit zu bekommen, empfiehlt Melanie Winsky, zu üben – zum Beispiel auf dem eigenen Arm.
- Für die Grundierung den Schwamm nicht ins Wasser tunken, sondern lediglich mit Wasser besprühen. Auch beim Auftragen des Glitzers darf der Pinsel nicht zu nass sein.
- Farbe nicht zu dick auftragen.
- Pinsel nicht im Wasser stehen lassen.
- Kopf des Modells mit einer Hand festhalten – das gibt Melanie Winsky zufolge sowohl dem Schminkenden als auch dem zu schminkenden Kind Sicherheit.
- Kneift ein Kind die Augen zusammen, sollte man sie einfach aussparen bei der Bemalung.
- Zum Abschminken Baby-Feuchttücher verwenden. Wer Müll vermeiden möchte, nimmt einen Waschlappen, Seife und – ganz wichtig - kaltes Wasser. Denn: "Warmes Wasser öffnet die Poren, so dass Farbe in die Haut dringen kann."
- Buchtipp für Einsteiger: "Funky Faces. Gesichtsbemalung einfach schön". Verlag Schminktopf, Freiburg.
Märkte, Tage der offenen Tür, Gewerbeschauen oder Kindergeburtstage: Wenn Melanie Winsky da ist, stehen die Kinder Schlange. "Da kann es schonmal sein, dass ich sechs, sieben Stunden am Stück schminke, meistens ohne Pause", sagt sie lachend. Neben Geduld und Talent braucht es vor allem Knowhow – und das ist Melanie Winsky gerne bereit zu teilen. In einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt sie, worauf es ankommt und welche (Anfänger-) Fehler leicht vermieden werden können. Noreen, inzwischen zwölf Jahre alt und damit nicht mehr im typischen Fasnachtschminke-Alter, erklärt sich netterweise bereit, das Modell zu mimen.
Für viele Motive braucht es zunächst eine Grundierung. Dafür benutzt Melanie Winsky einen feinporigen Schminkschwamm. Dieser wird mit Wasser befeuchtet und dann in die Farbe getaucht. "Da machen viele schon den ersten Fehler", weiß Winsky. "Sie nehmen viel zu viel Wasser, so dass es schmatzt beim Aufnehmen der Farbe." Und das dürfe es eben nicht. Für jede Farbe nimmt die Marcherin einen neuen Schwamm. Anschließend trägt sie mit einem Rougepinsel etwas Glitzerpuder auf die Grundierung auf. Melanie Winsky empfiehlt, zu hochwertigem Material zu greifen. "Bei teuren Pinseln stehen keine Haare ab und sie halten ewig, wenn man sie gut pflegt."
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Zu ihrer Ausstattung gehören unter anderem Rundpinsel in verschiedenen Dicken, sogenannte Katzenzungenpinsel, die schmale und breitere Striche gleichzeitig ermöglichen, und Schlepperpinsel, die recht viel Wasser brauchen. Bei der Farbe rät Winsky zu Theaterschminke mit EU-Zulassung. Petra Kury, Verkaufsberaterin im Geschäft Schminktopf in Freiburg, empfiehlt zudem, auf die Zertifizierung als Make-up zu achten. Sei Schminke lediglich als Spielzeug deklariert, müsse sie weniger strenge Vorgaben erfüllen.
Zur Ausstattung Melanie Winskys gehören auch Schablonen aus dem Fachhandel. Für die BZ greift sie zu einem Modell mit Löchern – und erneut zum Schwamm, mit dem sie die Farbe durch die Schablone auf Stirn und Wange auftupft. "Ganz wichtig ist auch hier, dass Schwamm und Farbe nicht zu nass sind, sonst verläuft alles", erklärt Winsky. Anschließend geht es an das Motiv mit verzweigten Ästen. "Wer zittrig ist, sollte den kleinen Finger auf das Gesicht auflegen", rät Winsky. "Bei mir geht es besser ohne, aber das ist ein wenig Übungssache." Die geschwungenen schwarzen Linien lockert sie mit weißer Farbe auf, bevor sie feine Sternchen auf Stirn und Wange platziert. Das macht sie mit einem Schlepperpinsel, der besonders dünn ist.
"Das kitzelt", findet Noreen und lacht. Das eigentliche Motiv ist jetzt fertig. Fehlt nur noch: Glitzer! Dafür feuchtet Winsky einen Pinsel an, taucht ihn in den Glitzer und trägt ihn anschließend auf das Gesicht auf. Möglich ist das auch mit den Fingern. Wer es noch glitzeriger mag, findet im Fachhandel allerlei selbstklebende Glitzersteinchen. Wichtig ist auch hier, sagt Petra Kury, auf kosmetisch zertifizierten Glitzer zu achten. "Bastelglitzer hingegen ist nicht geeignet, weil darin oft Glas- oder Metallsplitter vorkommen."
Das Vorgehen bei anderen Motiven – Melanie Winsky verwandelt ihre Tochter gleich noch in einen Tiger – ist gleich: Zuerst kommt die Grundierung, dann das Streifenmuster und am Ende Glitzer. Bei der Marcherin geht das ruckzuck. Je nach Motiv braucht sie zwei bis drei Minuten. "Länger darf es auch nicht dauern, wenn die Kinder Schlange stehen."
Ganz besondere Verwandlungen dürfen aber auch mal mehr Zeit in Anspruch nehmen. So hat Melanie Winsky schon mit Wachs für Halloween Wunden modelliert und im Gesicht platziert. Auch Motive – bei erwachsenen Frauen sind ihr zufolge Rosen beliebt –, die bis ins Dekolletee oder zur Schulter reichen, brauchen etwas Zeit. Wenn es ganz besonders werden soll, bastelt Winsky gleich noch eine Kopfbedeckung zum Kunstwerk auf der Haut. Für die 40-Jährige ist das künstlerische Arbeiten nicht nur ein netter Nebenverdienst, sondern auch ein schöner Ausgleich zu ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Verwaltung des DRK.
zum Angebot von Melanie Winsky, die schmink, Ballons modelliert, Tattoos aufmalt und Kreidemalerei-Kurse gibt, finden sich auf der Website http://www.farbenglueck.net
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