Wo steckt nur der Clown?
Jonglieren, Seilspringen, lebende Pyramiden bauen - Kinder des Zirkus Rosado bereiten ihr neues Programm vor.
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Auf den Fluren der Schule tummeln sich Keulenschwinger. Gelächter durchdringt das Treppenhaus. Doch von einem Clown keine Spur. Aus einer Zimmertür ploppt ein Ton in gleichmäßigen Abständen. Übt da ein Clown? Nein, Julia und Lena schwingen ein langes Seil, das jedes Mal plopp macht, wenn es auf dem Boden aufschlägt. Große und kleine Mädchen laufen eine nach der anderen auf das Schwungseil zu und hüpfen im Takt mit. Wa-rum bleibt das Seil nicht an ihren Füßen hängen? "Jedes Mädchen hört auf den Takt, den das Seil schlägt", erklärt Lena, "wenn du mit leicht erhobenen Händen vor dem Oberkörper die Bewegung des Seils mitmachst, bevor du losläufst, kann nichts mehr schief gehen". Die Seilspringerinnen bringen den Raum mit Plopp, pebb, plopp, pebb, plopp, pebb zum Klingen, bis Julia laut ruft: "Und links und rechts und li . . .!" Da ist das Seil hängen geblieben. Die Mädchen beginnen von neuem.
Doch wo ist eigentlich der Clown? Vielleicht in der großen Halle? Die Trapezkünstlerinnen sitzen auf dicken Weichmatten, vergleichen die Schwielen an ihren Händen und sprechen ihre Zirkusnummer durch. Nein, ein Clown sei nicht unter ihnen, sagen sie, das sei viel zu schwierig! "Als Clown musst du alles können", wirft Sonja ein, "nicht nur Akrobatik oder Balancieren, Feuerschlucken oder Jonglieren. Das alles muss auch noch lustig wirken." Das ist zu viel auf einmal, darin sind sich die Mädchen einig, die sich am Trapez mutig nach hinten fallen lassen und mit einem Salto auf dem Boden landen. Die Jungs jonglieren. "Ist ganz einfach", meint Freddy, "du wirfst den ersten Ball schräg nach oben. Ist er an der höchsten Stelle angekommen, wirfst du den zweiten los. Wenn du beide wieder aufgefangen hast, sieht ihre Flugbahn wie eine liegende Acht aus". "Eine Woche auf der Zirkusfreizeit üben, dann gelingt es mit drei Bällen sicher", ergänzt Simon.
Als Clowns treten sie nicht auf. Das hätten andere Zirkuskinder ausprobiert. Aber niemand fand die Nummer wirklich lustig. "Du brauchst einen Erwachsenen, der dir zeigt, wie man es macht", fügt Johannes ein, "am besten einen echten Clown!" Rumblödeln, einen Witz erzählen, mit lustigen Einlagen durchs Programm führen, das wäre machbar. Aber Clown sein, nie und nimmer. Aber was ist ein Zirkus ohne Clown? Lenka hilft: "Beim Kinderzirkus macht man nicht nur mit Klassenkameraden etwas zusammen, sondern lernt auch jüngere Schüler kennen." "Und ältere", sagt Simon augenzwinkernd zu Johannes.
Jetzt gehen sie zum Minitrampolin-Springen. Eine Weichbodenmatte wird hochgestellt und die Kinder feuern sich an. Es wird richtig laut und alle freuen sich und klatschen, wenn ein Flug über das Hindernis geklappt hat. Mutig sind sie, die Kinder vom Zirkus Rosado. Wer weiß, vielleicht bringen sie den Mut auf, Clowns zu sein.
Helga Lorenz
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