Armut
Wo sind die mutigen Politiker?
Hermann Greve (Riehen)
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Wo sind die mutigen Politiker, die unser Rentensystem zukunftsfest machen? Der Publizist Wolfgang Kessler spricht das Risiko älterer Menschen an, in die Armutsfalle zu geraten: Neurentnerinnen und -rentner erhielten 2024 im Durchschnitt eine Rente von monatlich nur knapp 900 beziehungsweise 1200 Euro. Das allein aber muss noch nicht Armut bedeuten, denn diese Beträge mögen in Uckermark oder Eifel durchaus zum Leben reichen. In Lübeck, Leipzig oder Lörrach hingegen vielleicht nicht. Die Armutsfalle ist in der Tat ein Problem für manche Rentner. Herr Kessler schlägt eine Mindestrente vor. Seinem Plädoyer fehlt allerdings der Vorschlag einer sinnvollen Quelle für die zusätzlichen Sozialkosten.
Wohltuend ist, dass er nicht für das Hochsteuerland Deutschland wenig sinnvolle Rezepte wie neue Steuern propagiert. Aber was macht Sinn? Sinnvoll ist fast alles, das den bereits übermäßig belasteten Steuer- und Beitragszahlern und Sozialkassen nicht noch weitere Abgaben beziehungsweise Leistungen auferlegt. Angesichts der demographischen Veränderungen wären die Streichung der Rente mit 63 und die automatische Anpassung des Renteneintrittsalters an unser durchschnittliches Lebensalter die wohl vorerst sinnvollsten Maßnahmen. Aber wo sind die mutigen Politiker, die wie damals Franz Müntefering, Ex-Arbeitsminister von der SPD und "Vater" der Rente mit 67, diese so richtigen wie unpopulären Reformen anstoßen?
Hermann Greve, Riehen