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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015 I

Wo ist Mama?

  • Enya Hammer, Klasse 4b, Johanniterschule & Heitersheim

  • Do, 26. März 2015, 14:21 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Enya Hammer, Klasse 4b, Johanniterschule, Heitersheim

In den letzten Sommerferien war meine Tante aus Schweden bei uns zu Besuch. Nach ihrer Ankunft schauten wir am Abend gemeinsam Fernsehen. In den Nachrichten berichtete der Nachrichtensprecher von einem Blumen liebenden Waschbären, welcher mit Vorliebe Krokusse aus den heimischen Gärten stehle. Der Nachrichtensprecher erzählte weiter, dass dieser Waschbär sein Unwesen ganz in unserer Nähe treibe.

Meine Tante meinte verständnislos, dass sie nicht verstehe, warum dieses doofe Tier es gerade auf diese wunderschönen Krokusse abgesehen habe. Mein Bruder Paul und ich lachten nur. Wir ahnten ja nicht, dass ein Waschbär hinter unserem Sofa saß und uns belauschte.

In dieser Nacht buddelte der Waschbär dann den lila farbigen Krokus unserer Nachbarin aus. Zu unserem Unglück musste auch Tantes Krokus daran glauben. Dieser lag frecherweise auch noch vor unserer Haustüre. Man kann sich sicher vorstellen, wie wir uns erschreckt haben, als wir von Tantes schrillem Kreischen um halb vier Uhr morgens geweckt wurden. Natürlich rannten wir schnell wie der Blitz zu unserer Tante und sahen den Krokus vor der Haustüre liegen. Das Gesicht meiner Tante war bleich und rot zugleich. Da meinte Paul beschwichtigend, dass es ja nur ein Krokus gewesen sei, worauf unsere Tante ihm mit zwei Wochen Hausarrest drohte. Anschließend gingen alle wieder ins Bett, um uns von dem Schrecken zu erholen.

Am nächsten Tag fuhren wir zum Bahnhof, um Mama abzuholen. Nach einer halben Stunde warten fragten wir einen dunkelblau gekleideten Polizisten, ob er von einer Verspätung des Zuges wisse. Leider konnte uns dieser keine Auskunft geben. Unsere Tante wie auch wir waren sehr besorgt und hofften, dass nichts Schlimmes passiert sei.

In der Zwischenzeit war auch schon eine Stunde vergangen. Schließlich gaben wir auf und fuhren nach Hause. Mein Bruder und ich weinten vor Sorge.

Zwei Stunden später klingelte das Telefon. Paul nahm weinend ab. "Hallo, Paul Müller am Apparat", schluchzt er. "Hallo Paulchen", antwortet Mama aus dem Telefon. Paul ist sichtlich erleichtert und fragt Mama sofort, wann wir sie denn endlich vom Bahnhof abholen können.
Anschließend geht er zur Tante und bittet sie, Mama vom Bahnhof abzuholen. Endlich am Bahnhof angekommen entdeckten wir Mama gleich auf dem Parkplatz des Bahnhofes. Als Paul fragt, wo Mama denn so lange war, meinte sie, sie war beim Zoo festgesessen, da Tiere von dort ausgebrochen seien. Deshalb durfte der Zug sicherheitshalber nicht weiterfahren. Zuhause angekommen erschraken sich wieder alle vor einem schrillen Kreischen. Diesmal war es Mama. Zu ihrem Erstaunen wurde nun auch ihr blauer Krokus ausgebuddelt. Daran hatte vor lauter Besorgnis um Mama keiner mehr gedacht...
Doch plötzlich kam der Waschbär zum Vorschein, er hatte ein wunderschönes Fell und rabenschwarze Augen. Mama rief sofort den Zoodirektor an, und kurz darauf wurde er mit einem Katzenkorb abgeholt. Das war ein schöner und aufregender Tag gewesen, fanden alle.

In der darauf kommenden Woche stand in der Zeitung ein Zeitungsartikel über das Wiederkommen des Waschbären.

Ressort: Schreibwettbewerb

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