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"Wir haben eigene Problemlagen"

Der Freiburger Jurist und Sinologe Harro von Senger warnt vor Besserwisserei und doppelter Moral in Sachen China und Tibet.  

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Der aktuell wieder aufgeflammte Konflikt um die Tibeter in China beschäftigt auch in Deutschland seit Wochen schon die Medien, die Politik und die Öffentlichkeit. Der Schweizer Harro von Senger, Sinologie-Professor an der Uni Freiburg und als Jurist auch Experte für chinesisches Recht, vermisst in der westlichen Diskussion Kohärenz und Sachkenntnis. Im Interview mit Harro von Senger geht es um Minderheiten und doppelte Moral.

BZ: Herr von Senger, können Sie die Frage nach einem möglichen Olympia-Boykott überhaupt noch hören?
Harro von Senger: Ich höre sie notgedrungen fast täglich. Und ich bin der gleichen Meinung wie der Dalai Lama, nämlich, dass man die Spiele in Peking nicht boykottieren sollte. Wenn man das hier wirklich ernst meinte und China tatsächlich unter Druck setzen wollte, würde man doch alle westlichen Firmen boykottieren, die mit China Wirtschaftsbeziehungen haben. Ein isolierter Olympia-Boykott wäre unglaubwürdig und inkohärent.
BZ: Sie haben einige ...

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