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"Wir grüßen uns nur noch selten mit Umarmung"

ZISCHUP-INTERVIEW mit Maciré Mariamma Keita über Ebola.  

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Eine Frau aus der Stadt Macenta in Gui... Ebola verstorbenen Nachbarn abholen.   | Foto: AFP
Eine Frau aus der Stadt Macenta in Guinea sieht zu, wie Mitarbeiter des Roten Kreuzes ihren an Ebola verstorbenen Nachbarn abholen. Foto: AFP

Guinea ist eines von mehreren Ländern in Afrika, die von dem Virus Ebola betroffen sind. Da ich, Maciré Keita, 13 Jahre, aus der Klasse 8a der Pestalozzi-Realschule in Freiburg selbst aus dem Land Guinea komme und Familienangehörige dort leben, habe ich meine Oma Maciré Mariamma Keita per Telefon interviewt.

Zischup: Was sagen die Menschen zu dem Virus?
Keita: Wir fragen uns, wie diese Krankheit zustande kam und wie man sich anstecken lassen kann. Wir fragen uns auch, wie wir uns verhalten sollen, wenn einer unserer Bekannten erkrankt. Wir haben schreckliche Angst.
Zischup: Was hat sich geändert?
Keita: Wir begrüßen uns nur noch selten mit Umarmungen oder mit Händeschütteln. Das Obst, das wir pflücken oder von den Märkten holen, wird gründlich gewaschen. Und nach einem Besuch waschen wir unsere Hände und benutzen anschließend Desinfektionsmittel.
Zischup: Kennst du vielleicht eine Person, die an Ebola erkrankt ist?
Keita: Nein, bis jetzt kenne ich noch keine Person. Darüber bin ich glücklich. Ich hoffe, es wird so bleiben.
Zischup: Hattet ihr vielleicht schon mal den Verdacht, dass jemand aus eurem Umfeld Ebola hat?
Keita: Ja, schon öfter. Selbst wenn jemand erkältet ist, Fieber hat oder etwas Ähnliches, dachte man, die Person sei an Ebola erkrankt.
Zischup: Wie handelt ihr, wenn ihr einen Verdacht habt?
Keita: Wir gehen zum Arzt und lassen denjenigen dort untersuchen.
Zischup: Wie findest du es, dass Menschen aus anderen Ländern und Kontinenten kommen, um infizierten Menschen in den Krankenhäusern zu helfen?
Keita: Ich finde es supermutig und toll von den Menschen, die mithelfen. Das heißt, sie zeigen Mitgefühl. Ich glaube allerdings daran, dass das alles bald ein Ende hat mit dem Virus.
Zischup: Nehmen die Menschen das alles ernst?
Keita: In vielen Dörfern nehmen sie die Sache nicht so ernst. Sie wollen die Personen, die erkrankt sind, in ihren Häusern verstecken und selber heilen, doch vergessen sie oft, dass sich das Virus schnell verbreitet und sehr ansteckend ist. Es reicht zum Beispiel eine einfache Umarmung, um sich anzustecken.
Zischup: Welche afrikanischen Länder sind von Ebola betroffen?
Keita: Ein paar Länder aus Westafrika, zum Beispiel hier in Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria.
Zischup: Wie viele Menschen sind schon an Ebola gestorben?
Keita: Das weiß ich nicht, aber rund 2000 Menschen (Inzwischen liegt die Opferzahl laut Weltgesundheitsorganisation bei rund 6000 Toten. Anm. d.Red.).

Das Interview hat mir die Augen geöffnet. Jetzt habe ich eine Vorstellung, was die Menschen dort durchleben müssen. Sie sind von ständiger Angst und Sorge begleitet. Meiner Meinung nach sollte jeder mit solchen oder ähnlichen Situationen in Verbindung gebracht werden, um zu helfen. Nur weil es dort passiert, bedeutet es nicht, dass es nicht passiert.

Ressort: Schülertexte

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