"Wir feiern ständig kleine Erfolge"
ZISCHUP-INTERVIEW mit Bernhard Hofmann, Christine Devic und Andrea Herr von den Jazz & Rock Schulen Freiburg über die Projekte und den Unterricht dort .
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Musik hören kann jeder. Musik machen nicht. Die Klasse 9c des Freiburger Droste-Hülshoff-Gymnasiums bekam im Rahmen eines Zischup-Aktionstages die Gelegenheit, zusammen mit echten Profis von den Jazz & Rock Schulen einen Song (Text dazu rechts) zu kreieren. Im Rahmen des Aktionstages interviewten die Schüler Tobias Goos und Ibrahim Imran das Orga-Team der Jazz & Rock Schulen – Bernhard G. Hofmann, den Künstlerischen Leiter, Christine Devic, Leiterin Kommunikation und Kooperation, sowie die Projektmitarbeiterin Andrea Herr.
Hofmann: Man müsste eher fragen, was machen sie nicht? Im Bereich populäre Musik decken wir alles ab. Das heißt, man kann bei uns verschiedene Musikstile lernen und praktizieren, bei uns gibt es alle möglichen Musikinstrumente zu studieren, die man sich im Bereich populärer Musik vorstellen kann. Wir sind aber auch außer Haus präsent, machen zum Beispiel Schulprojekte, die mal länger, mal kürzer dauern.
Zischup: Wie viele Schüler haben die Jazz & Rock Schulen?
Devic: An der Musikschule, wo man nachmittags kommt und Instrumente lernt, zum Beispiel Schlagzeug, E-Gitarre oder Gesang, haben wir um die 650 Schüler. An unseren Projekten nehmen noch einmal rund 500 Schüler teil.
Zischup: Woher kommt eigentlich die Idee für die Schulen?
Hofmann: Früher waren Musikschulen in der Regel sehr traditionell, da hat man klassische Musik gespielt, die Instrumente hat man sehr traditionell gelernt. Und als vor mehr als 30 Jahren die Jazz & Rockschulen gegründet wurden, gab es so etwas wie eine Populärmusikausbildung noch gar nicht, da haben die Gründer gedacht: Das kann nicht so bleiben. Das war der Beweggrund.
Zischup: Hatten Sie auch Absolventen, die später berühmt wurden?
Hofmann: Ja. Max Mutzke, der war hier an der Schule, Uwe Bossert war hier, der Gitarrist der Band Reamonn, die Band selber gibt es nicht mehr. Auch bekannt: Nico Schliemann. Er hat früher hier Gitarre studiert, jetzt spielt er bei der Band Glasperlenspiel, und Freddy Hau spielt jetzt bei Luxuslärm.
Zischup: Finden Ihre Konzerte in kleinen oder großen Kreisen statt?
Hofman: Es gibt die kleineren Dinge, bei denen man sich einfach nur gegenseitig vorspielt, es kommen auch Leute von außen, aber vor allem spielt man den Eltern, Freunden und den Mitschülern in der Schule vor. Wir haben aber auch größere Veranstaltungen wie "Freiburg stimmt ein". Dort spielen auch Bands von uns.
Devic: Es geht noch ein bisschen größer. Im Moment kooperieren wir mit der Brauerei Fürstenberg, dort machen wir einen Contest für Bands aus ganz Baden-Württemberg mit einer Online-Abstimmung.
Zischup: Hatten Sie in den letzten Jahren an Ihrer Schule Highlights?
Hofmann: Wir feiern ständig kleine Erfolge. Auch wenn es jemand nur zum Spaß macht, ist es immer toll, wenn sie gut klingen. Vor einigen Jahren war auch Pat Metheny hier als Workshop-Gast, das ist ein ganz toller Jazz-Gitarrist.
Zischup: Gibt es ein offenes Tonstudio, das auch Leute von außerhalb der Schule nutzen können?
Hofmann: Nein, das haben wir hier nicht, die Technik hat sich aber mittlerweile so weiter entwickelt, dass Lehrer herkommen, ihr Mikrofon einstecken und direkt im Unterricht aufnehmen. Es wird zwar viel im Haus aufgenommen, aber ein richtiges Tonstudio gibt es hier nicht. Wenn man Aufnahmen im Haus machen will und im Nachbarraum spielt auch jemand oder die Feuerwehr fährt draußen vorbei, dann ist das natürlich auf der Aufnahme. Wenn wir also ernsthafte Aufnahmen machen, gehen wir in ein Studio.
Devic: Im Juli war ich zuletzt mit Schülerbands zur Aufnahme im Studio. Das waren dann so Lieder wie "Stiches", "Just tonight" oder "Radioactiv" von den "Imagine Dragons".
Besetzungen wie Orchester."
Bernhard G. Hofmann
Devic: Ich bin jetzt seit gut einem Jahr dabei und muss da manchmal auch ein bisschen recherchieren, was vorher war. Ich habe jetzt auf jeden Fall drei Gruppen gefunden, mit denen wir das schon auf Anfrage der Zeitung gemacht haben. Das Programm, das ihr heute macht, bieten wir regelmäßig an. Wir haben an unserer Schule zehn bis fünfzehn unterschiedliche Workshops, die wir allesamt über Förderung finanzieren. Wir organisieren viel bei solchen Projekten. Wir sprechen beispielsweise mit den Schulen, in dem Fall auch mit der Zeitung, dann braucht man die ganze Technik, eine Beschallungsanlage, es wird eingekauft, damit ihr euch wohl fühlt, es gibt Kekse und etwas zu trinken und so weiter.
Zischup: Sind die Workshops nur für Schulen oder können sich auch andere Interessenten bewerben?
Hofmann: Es gibt Workshops, die wir ganz gezielt nur mit bestimmten Gruppen machen, aber auch ganz offiziell ausgeschriebene für jedermann.
Herr: Genau diesen Workshop gibt es auch für kleinere Gruppen, beispielsweise als Geburtstagsfeier, um mit seinen Freunden einen eigenen Song zu schreiben.
Zischup: Jetzt mal eine eher persönliche Frage: Was ist Ihre Lieblingsmusik?
Hofmann: Ich tue mich schwer, einen Musiker oder eine Musikrichtung zu nennen. Ich höre gerne sehr Unterschiedliches. Mir gefällt alles, wenn es gut ist. Ich höre hartes Zeug, klassische Musik und Jazz. In jedem Musikstil gibt es extreme Qualitätsunterschiede. Wenn ich wirklich aus meinem Plattenschrank auswählen darf, bin ich jemand, der gerne größere Besetzungen mag, größere Bands mit vielen Leuten, Orchester zum Beispiel. Wenn ich mich doch auf wenige Musiker festlegen müsste, würde ich drei Namen nennen: George Benson, Al Jarreau und die Beatles. Das sind die drei ersten Platten, die ich hatte.
Herr: Ich höre gerne Pop aus dem Radio, querbeet was im Moment läuft. Was ich so richtig cool finde, ist eher das Rockige, was es in den Achtzigern gegeben hat. Bon Jovi oder AC/DC.
Devic: Bei mir ist es ganz genau so. Ich war in den neunziger Jahren so alt wie ihr, da fing das mit Grunge an hauptsächlich. Nach wie vor ist ein großer Schwerpunkt für mich Metal und Rock 'n' Roll und alle Abstufungen.
RAP: Gegen Hass
Immer mehr Menschen verlieren den Respekt,keine Ehre, keine Würde, was passiert, niemand checkt’s.
Die Welt geht den Bach runter, alles entwickelt sich zu Hass.
Ich komm’ nicht mehr mit, was hab’ ich verpasst.
Refrain
Hass, selbstverständlich menschlich,
überall auf der Welt, doch so unverständlich.
Verursacht durch Streit, Konflikte und Neid,
machen wir so weiter, dann geht es zu weit.
Hass bringt Streit, Rassismus und Krieg,
nur Frieden und Freude bringen den Sieg.
Viel zu viele Rassisten, wo sind die Optimisten.
Hate makes blind, rethink your mind.
Keine Perspektive für die Leute,
sie werden nur verhetzt von der Meute.
Die Regierung sagt "Wir schaffen das".
Die Menschen fragen "Wie, wo, was?"
Du sagst, sie sind alle so,
ich frag" wen meinst du, wo.
Warum führt ihr Kriege?
So kommt ihr nicht ans Ziel.
Es gibt ja doch keine Siege,
das bringt echt nicht viel.
Ihr sollt euch lieber lieben.
Was habt ihr denn von Kriegen?
Lasst die Waffen liegen,
dann hätten wir auch Frieden.
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