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Windkraft

"Wir denken global"

Friedar Frey arbeitet bei den Elektrizitätswerken Schönau (EWS). Die Schülerin Emma Scharnberg aus der Klasse 8d des St. Ursula-Gymnasiums in Freiburg hat mit ihm über das Für und Wider von Windkraft gesprochen.  

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Ein Windrad im Wald   | Foto: dpa
Ein Windrad im Wald Foto: dpa
Jahrhundertsommer, Trockenheit, extreme Wetterereignisse. Ist das schon der Klimawandel? Ob meine Generation hier weiterhin in einer saftig grünen Berg- und Waldwelt leben kann, hängt davon ab, ob es bald gelingt, den CO2-Ausstoß zu bremsen. Energie aus erneuerbaren Quellen trägt dazu bei. Warum aber stoppt dann der Ausbau von Windenergieanlagen im Schwarzwald? Ich sprach darüber mit Friedar Frey, der bei den Elektrizitätswerken Schönau an der Projektentwicklung von Windkraftanlagen beteiligt ist.

Zischup: Herr Frey, warum werden gerade im Schwarzwald kaum noch Windräder gebaut?
Frey: Es gibt nur begrenzt verfügbare Flächen, die die Kriterien für einen Windradbau erfüllen. Außerdem haben wir auch Konkurrenten, die die Flächen für ihre eigenen Windräder wollen. Dadurch steigt die Pacht der Flächen und die Projekte werden teurer.
Zischup: Haben die EWS denn laufende Projekte im Schwarzwald?
Frey: Uns gehört der Windpark Rohrenkopf mit fünf Windenergieanlagen und wir planen gerade den Windpark Zeller Blauen.

Zischup: Wie kamen Sie darauf, dass der Zeller Blauen ein guter Standort ist?
Frey: Es gibt einen Windenergieatlas, der bei einer ersten Einschätzung hilft. Wir haben dann Windmessungen gemacht. Dadurch wissen wir, wie viel Wind am Standort weht. Außerdem wissen wir durch bestehende Wetterstationen und andere Windräder, wo es sich lohnt, weitere Windräder aufzustellen.
Zischup: Welche Schwierigkeiten sind Ihnen am Zeller Blauen begegnet?
Frey: In dem Gebiet könnten schützenswerte Tiere leben, zudem gibt es dort Bodendenkmäler, auf die die Planung Rücksicht nehmen muss. Dass die Fläche mehreren Gemeinden gehört, macht die Abstimmung schwierig. Auch müssen wir beachten, dass der Abstand zu den Wohngebäuden hoch genug ist. Und es gibt Menschen, die sich gegen Windräder in ihrer Nachbarschaft wehren.


Zischup:
Was stört die Windkraftgegner?
Frey: Sie befürchten, dass die Windräder laut sind, wenn sie sich unter Volllast drehen. In der Bauphase kommt es zu Baulärm und Umweltbeeinträchtigungen. Windräder verändern auch das Landschaftsbild. Viele Menschen sind es gewohnt, sich beim Blick aus dem Fenster an der Natur erfreuen zu können. Eine technische Anlage wie ein Windrad verändert diesen Eindruck.
Zischup: Was ist das Gefährliche an Windrädern?
Frey: Für den Menschen sind Windräder nicht gefährlich. Im Winter kann allerdings Eis oder Schnee von den Flügeln fallen. Außerdem erzeugen die Flügel Druckunterschiede, die Vögel und Fledermäuse gefährden können.

Zischup: Wie sind die Windkraftgegner organisiert?
Frey: Es gibt die Gruppe " Schwarzwald Gegenwind". Sie versucht den Schwarzwald so zu bewahren, wie er jetzt ist. Wir wollen das durch den Einsatz von Windrädern auch. Nur denken wir dabei mehr global an die Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels. Der bedroht den Schwarzwald nämlich mehr als die Windräder.
Zischup: Ist es denn wirklich umweltschonend, Windräder zu bauen?
Frey: Langfristig gesehen ist der Bau eines Windrades sehr umweltschonend, da damit erzeugte Energie nicht durch fossile Energieträger bereitgestellt werden muss. Nach einem Jahr ist bereits so viel Energie erzeugt wie für den Bau, den Transport und die Entsorgung insgesamt aufgewendet werden muss. Dadurch hat das Windrad eine sehr positive Energiebilanz.
Zischup: Wie viel CO2 spart Windkraft pro Kilowattstunde ein?
Frey: Das hängt davon ab, wie viel CO2 pro Kilowattstunde im aktuellen Strommix enthalten ist. Aktuell sind das in Deutschland rund 0,476 Kilo. Bei einer Leistung von 3000 Kilowatt spart ein Windrad beträchtliche Mengen CO2.

Ressort: Schülertexte

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