"Wir brauchen Kombilöhne"
BZ-INTERVIEW mit dem Trierer Bischof Reinhard Marx über das Soziale an der Marktwirtschaft und die Gründe der Arbeitslosigkeit.
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FREIBURG. Der Sozialethiker Reinhard Marx hat die Einführung von Kombilöhnen gefordert. Eine Gesellschaft, deren Ziel nicht die Vollbeschäftigung ist, sei unsozial. Nach einem Vortrag beim Freiburger Walter-Eucken-Institut sprach Ronny Gert Bürckholdt mit ihm.
BZ: Walter Eucken, der Freiburger Ökonom, hat geschrieben, der Kapitalismus sei die menschenwürdigste aller Wirtschaftsordnungen. Hat er Recht?Marx: Er hat von der Marktwirtschaft gesprochen. Und das tat er bewusst. Er hat das Wort Kapitalismus gerade nicht so unbefangen gebraucht, wie das viele Menschen heute tun. Es hat in der Freiburger Schule, die Eucken stark geprägt hat, den Begriff des dritten Wegs gegeben. Das sollte nach dem Krieg bedeuten: Wir wollen auf keinen Fall den Kommunismus, wir wollen aber auch nicht weitermachen in der alten kapitalistischen Weise. Die hat schließlich dazu geführt, dass sich die Wirtschaft vermachtet hat, also der Wettbewerb nicht funktionierte. Die Marktwirtschaft im Sinne der Freiburger Schule ist eine menschenwürdige Ordnung, weil sie dem Menschen gemäß ist und zu einer größeren Verteilung von Gütern und Dienstleistungen beiträgt – ...