Quiz
Wie wird man deutscher Quiz-Meister? 5 Tipps vom Sieger aus Bad Krozingen
René Waßmer räumt regelmäßig Preise bei Quiz-Wettbewerben. Der deutsche Meister weiß: "Das was wir als Quizsport betreiben ist nur eine bestimmte Form des Wissens." Und die kann man lernen.
Fr, 16. Feb 2024, 6:30 Uhr
Bad Krozingen
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Ein zentraler Aspekt für eine erfolgreiche Quiz-Karriere ist für Waßmer das Filtern von Wissen. "Man muss sich eines klar machen: Das was wir als Quizsport betreiben ist nur eine bestimmte Form des Wissens." Es ginge immer um eine Reduktion auf klar nachprüfbare Fakten. Diese gelte es beim Lernen herauszufiltern. Besonders gerne abgefragt würden Dinge, die herausstechen: "Beispielsweise Rekorde, oder auch Ranglisten – da ist sozusagen immer Alarmstufe rot." Es sei ein wenig Erfahrung wichtig, um einschätzen zu können, welche Inhalte am wahrscheinlichsten bei einem Quizwettbewerb abgefragt würden. "Wenn ich mich mit einem Schriftsteller befasse, dann ist es wahrscheinlicher, dass nach dessen bekanntesten Werken gefragt wird und nicht nach Nebenschauplätzen."
Waßmer hat es sich zur täglichen Routine gemacht, das Zeitgeschehen, sprich aktuelle Entwicklungen zu verfolgen. "Es ist wichtig, up to date zu bleiben", sagt der Quizexperte. In einem Quiz würde mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine aktuell relevante Frage gestellt als eine Frage zu einem Thema, das vor fünf Jahren einmal aktuell war. Waßmer liest oder schaut daher täglich Nachrichten. Aber auch im täglichen Leben können Dinge wahrgenommen werden, die beim Quizzen helfen können. "Ein Einstiegsfenster kann es sein, im Alltag stärker auf quizrelevante Fakten zu achten", sagt Waßmer. Ein Tipp, den er für Quizanfänger bereithält: Beispielsweise einmal etwas über jene Personen recherchieren, nach denen Straßen benannt sind.
Quizwettbewerbe sind unterteilt in verschiedene Kategorien. Waßmer sucht sich daher gezielt Themengebiete heraus, zu denen er sich mittels des Internets oder Büchern informiert. "Beim Thema Sport könnte man sich beispielsweise zu den Fußballweltmeisterschaften seit 1930 belesen", erklärt er. Oder beim Thema Wissenschaft die Elemente des Periodensystems genauer unter die Lupe nehmen. "Das, was mir relevant erscheint, notiere ich mir", beschreibt Waßmer. "Im zweiten Schritt lese ich mir diese Notizen dann wieder und wieder durch."
"Das eigene Schreiben von Fragen ist für mich ein wichtiger Teil meines persönlichen Lernsystems", sagt Waßmer. Der Literaturwissenschaftler schreibt zum Beispiel Quizfragen für Wettbewerbe im Deutschen Quiz-Verein oder ganz einfach für sein privates Vergnügen. "In den Recherchen für diese Fragen lernt man natürlich immer etwas dazu", sagt er. Ein weiterer Aspekt, den man laut Waßmer nicht unterschätzen sollte, ist die Teilnahme an den Wettbewerben selbst. Denn abgesehen davon, dass unter Umständen Fakten oder Themen bereits von vorherigen Teilnahmen bekannt sind, helfe bei der Herangehensweise an sogenannte "Quizsets" eine gewisse Wettbewerbserfahrung.
Neustartern empfiehlt Waßmer keine falsche Scheu zu haben. "Viele sehen die Expertinnen und Experten bei ‚Gefragt – Gejagt’ oder ‚Quizduell-Olymp’ und denken sich: Oh je, da kann ich nicht mithalten." Waßmer betont jedoch: "Quizzen ist bei uns im Verein ein Breitensport." Bei einem der Standorte des DQV in der Region (Lörrach und Freiburg) könnten Interessierte jederzeit vorbeischauen und sich die Sache selbst ansehen. Für Neugierige, die das Quizzen erst einmal zuhause ausprobieren wollen, gelte: "Für sich selbst herauszufinden, wie man sich am besten Dinge merken kann." Denn den einen richtigen Tipp, oder das Geheimrezept gebe es nicht. "Das ist nicht bei jedem gleich. Ich kann mir Dinge sehr gut über Texte merken", sagt er. Andere bevorzugten dagegen eine Dokumentation oder einen Podcast. Eine erprobte Variante, das angelernte Wissen dann auch weiterhin parat zu haben, ist laut Waßmer die Wiederholung mithilfe von Karteikarten – "ganz klassisch wie früher beim Vokabeln lernen in der Schule".
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