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Fluchtgeschichte

Wie unterschiedlich zwei Ukrainerinnen auf ihre Heimat blicken

BZ-Abo Ira und Alyona fliehen im selben Bus aus der Ukraine. Eine Freundschaft beginnt – bis die Frauen merken, wie unterschiedlich sie ihre Heimat sehen. Es tun sich Gräben zwischen ihnen auf.  

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Hier trinken sie noch einen Tee zusamm...r Ukraine derzeit in Reutlingen leben.  | Foto: Alyona Andriusiva
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Hier trinken sie noch einen Tee zusammen – später tun sich Gräben zwischen ihnen auf: Ira (links) und Alyona, die nach ihrer Flucht aus der Ukraine derzeit in Reutlingen leben. Foto: Alyona Andriusiva
Seine Stimme am Handy, endlich. Sie knarzt durch den Lautsprecher. "Mischa, alles gut? Bei euch hat es gerade geknallt." Dann Erleichterung. Ira kann wieder atmen. Legt auf und nippt an ihrem alkoholfreien Aperol Spritz, lacht, posiert für ein Selfie. Die Samstagshitze läutet in den Reutlinger Cafés den Sommer ein. Als wäre die Welt des Paares noch in Ordnung. Als wäre er nicht seit drei Wochen an der Ostfront und schürte nicht jede Minute, in der sie ihn nicht erreicht, ihre Panik um sein Leben. Mischa, ein ukrainischer Soldat, die Hoffnung vieler.
Zum letzten Mal gesehen haben sie sich am 12. März. An diesem Tag überquert Ira, 40 Jahre, in ihrem stahlgrauen Daunenmantel die Grenze zwischen ihrer Heimatstadt Uschgorod am süd-westlichen Zipfel der Ukraine und der Ostslowakei. Zusammen mit zehn anderen warten sie und ihre zwei Söhne hier auf einen Kleinbus mit deutschem Kennzeichen, der sie nach Reutlingen in Baden-Württemberg bringen soll.
Nahe der Front: Mit dem Frühling kommt die Erleichterung zurück nach Charkiw
Beim Abschied küsst Mischa Ira und die Jungs. Als er sich entfernt, beobachtet sie von hinten, wie er sich mit dem Jackenärmel über das Gesicht fährt. Neben Ira steht Alyona (47). Sie wird Zeugin von Mischas Tränen. "Alyona hat es gesehen", ...

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