Wie ich zum Kopftuch kam
Für Danja Younes ist es längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden, ihr Haar zu bedecken.
Danja Younes, Klasse 8a, Staudinger Gesamtschule (Freiburg)
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Eines Tages hat die Freundin meiner Mutter mich zur Moschee mitgenommen, und aus dem einmaligen Moscheebesuch wurde ein wöchentlicher. Seitdem gehe ich jeden Samstag in die Moschee. Ich fing an, mit der Freundin meiner Mutter, die mir persönlich sehr nahe steht, über den Islam zu reden. Dann begann ich damit, mich mit einem Kopftuch vorzustellen, mir ein Kopftuch zu Hause zu machen und mir Kopftuch-Tutorials im Internet anzusehen. Der erste Blick in den Spiegel war seltsam, aber auch schön. Das erste Mal mit dem Kopftuch in die Schule zu gehen, hat sich ungewohnt angefühlt. Viele meiner Freunde haben mich auch mit einem Kopftuch akzeptiert, aber manche haben sich von mir abgewandt.
Viele Leute denken, dass die meisten Frauen oder Mädchen zum Kopftuchtragen gezwungen werden. Bei mir war das nicht der Fall. Für meine Eltern war es ein Tabu, ein Kopftuch zu tragen, weil ich viel zu jung dafür war und ihrer Meinung nach nicht wirklich wusste, warum man ein Kopftuch trägt und was die Bedeutung des Kopftuches ist.
Eines Tages redete ich mit der Freundin meiner Mutter darüber, wie es wäre ein Kopftuch zu tragen, und sie meinte nur: "Mach wie du denkst. Wenn du es persönlich willst, dann zieh es durch, aber dir muss bewusst sein, dass das Kopftuchtragen kein Kinderspiel ist." Ich wollte es so unbedingt, dass ich sagte: "Ich werde ab morgen ein Kopftuch tragen!" Und mit der Zeit wurde das Kopftuch ein Teil von mir.
Als ich meiner Mutter erzählte, dass ich ein Kopftuch tragen werde, reagierte sie unsicher und nachdenklich, weil sie der Meinung ist, dass es nur eine Phase und nur die Pubertät sei, in der ich gerade bin. Als ich das Kopftuch mehrere Tage trug, änderte sich ihre Meinung, und sie erkannte, dass es mir ernst ist. Mit der Zeit gewöhnte sie sich an mein Kopftuch und reagierte auch gelassener. Ich würde niemals sagen, dass ich das bereue, weil das Kopftuch ein Teil von mir ist.
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