Skispringen
Wie Funktionäre die Skisprung-Weitenjagd beschneiden
Skispringen bleibt auch in Corona-Zeiten komplizierte Sisyphus-Arbeit: Die Anzüge der Weitenjäger werden einmal mehr modifiziert, die Keile unterm Sprungschuh müssen millimetergenau sitzen.
Fr, 28. Aug 2020, 9:01 Uhr
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Rolf Schilli, wortmächtiger Skisprung-Landestrainer, im Winter 2018 vom Deutschen Skiverband als Weitenjäger-Macher des Jahres ausgezeichnet, kennt ihn, den antiken Herrn Sisyphus. "Der hatte es leichter. Der musste einst nur immer wieder einen Stein den Berg hochrollen." Schillis Springer, die in den vergangenen Tagen zu Trainingsflügen im österreichischen Stams abhoben, trifft es härter. Wieder einmal müssen sie sich an neue, enger geschnittene Anzüge gewöhnen und fühlen sich darin, als hätte man ihnen die Flügel gestutzt.
Wieder einmal wird das so penibel ausgeklügelte "System" aus Mensch, Ski, Flugpelle, Schuh und Bindung torpediert – durch den internationalen Skiverband (FIS). Die Regel- und Materialänderungen der FIS treffen die Weitenjäger alljährlich im Frühjahr wie Hagelschauer. Wer sich verweigert, wird verbeult, wer sich notgedrungen mit den aerodynamischen Eingriffen in die Flugtechnik arrangiert, den erwartet ein monatelanger Lernprozess. Die Eingriffe der FIS seien kein Selbstzweck, so Schilli, sondern der Versuch, die Weitenjagd zu limitieren und die Flugkurven ...