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ZISCHUP-INTERWIEW mit Tierarzt Konstantin Heidt aus Herrischried

"Wichtig sind Geduld, Zeit und Wille"

Der Tierarzt Konstantin Heidt machte vor Kurzem einen Kaiserschnitt bei der Kuh Bella im Stall des Vaters von Svenja Deiß, Schülerin der Waldorfschule Schopfheim. Sie durfte ihn, nachdem das Kalb auf der Welt war und während er Bella wieder zunähte, interviewen.  

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Tierarzt Konstantin Heidt   | Foto: Privat
Tierarzt Konstantin Heidt Foto: Privat

Der Tierarzt Konstantin Heidt machte vor Kurzem einen Kaiserschnitt bei der Kuh Bella im Stall des Vaters von Svenja Deiß, Schülerin der Waldorfschule Schopfheim. Sie durfte ihn, nachdem das Kalb auf der Welt war und während er Bella wieder zunähte, interviewen.

Zischup: Wann entscheiden Sie sich für einen Kaiserschnitt bei einer Kuh?
Heidt: Wenn eine Prädisposition dafür vorliegt, das heißt, wenn das Kalb die Kuh auf normalem Wege nicht verlassen kann.

Zischup: Wie oft mussten Sie schon bei Kühen einen Kaiserschnitt machen?
Heidt: In diesem Jahr musste ich schon fünfmal einen Kaiserschnitt bei einer Kuh machen.

Zischup: Haben Sie Angst vor den OPs?
Heidt: Ja natürlich, man hat vor jeder OP Angst. Es ist immer ein Risiko damit verbunden.

Zischup: Wie lange dauert so ein Kaiserschnitt?
Heidt: Ein Kaiserschnitt dauert zwischen 40 Minuten und eineinhalb Stunden.

Zischup: Die Kuh wirkte jetzt nicht, als ob sie schlafen würde, bekam sie keine Vollnarkose?
Heidt: Sie wurde lokal betäubt. Es kommt immer darauf an, ob es eine unruhige Kuh ist oder nicht. Manchmal wird sie auch leicht sediert, das heißt beruhigt. Es kam auch schon vor, dass die Kuh während des Kaiserschnitts gefressen hat.

Zischup: Wie merken Sie, ob eine Kuh Schmerzen hat?
Heidt: Sie zeigt das mit dem Kopf, den Augen oder sie stöhnt. Zudem fühlt man an der Körperwärme, beziehungsweise an den Ohren, ob etwas mit dem Kreislauf nicht stimmt oder ob sie Fieber hat.

Zischup: Sah das nur so aus, oder brauchten Sie viel Kraft, um das Kalb herauszuziehen?
Heidt: Wir brauchten wirklich viel Kraft, weil das Kalb sehr groß und schwer war. Deshalb kam es auch nicht auf dem normalen Weg auf die Welt.

Zischup: Sie haben mehrere Nähte gemacht, was genau haben Sie da zusammengenäht?
Heidt: Zuerst habe ich die Gebärmutter, dann das Peritoneum (Bauchfell), dann die erste und die zweite Schicht der Muskulatur genäht und zum Schluss die Haut mit Krampen geklammert.

Zischup: Wie lange dauert das jetzt, bis es verheilt ist?
Heidt: Etwa zehn Tage, dann können wir die Krampen wegschneiden.
"Das Schlimmste ist,

wenn man selbst als Tierarzt nicht mehr helfen kann."

Zischup: Was ist das Schönste an Ihrem Job?
Heidt: Das Schönste ist, dass man Leben retten kann. Man hat Freude daran, wenn man sieht, dass es den Tieren besser geht.

Zischup: Was war Ihr schlimmstes Erlebnis?
Heidt: Das Schlimmste ist, wenn alles anders läuft, wie man es gerne hätte und wenn man selbst als Tierarzt nicht mehr helfen kann.

Zischup:
Wie lange sind Sie schon Tierarzt?
Heidt: Schon seit acht Jahren.

Zischup: Würden Sie den Beruf Tierarzt wieder wählen, wenn sie noch mal entscheiden könnten?
Heidt: Schwierig – man muss Tag und Nacht bereit sein, man ist viel unterwegs und wenig bei seiner Familie. Der Beruf fordert Geduld, Zeit und Willen.

Ressort: Schülertexte

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