Polder Wyhl/ Weisweil
Werben für Schlutentests bei Ortstermin im Wald
Der Polder Wyhl/Weisweil ist umstritten. Die Entscheidung des Landratsamtes Emmendingen zu den geplanten künstlichen Flutungen steht noch aus. Jetzt informierten sich SPD-Bundespolitiker über die geforderte Schlutenlösung.
Mo, 3. Feb 2025, 8:00 Uhr
Wyhl
Thema: Polder Wyhl
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Wie einfach im geplanten Hochwasserschutzgebiet Polder Wyhl/Weisweil die von den Gemeinden und Bürgern geforderte Schlutenlösung nach deren Überzeugung getestet werden könnte, das erfuhr SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner bei einem Vor-Ort-Besuch im Rheinwald mit den Bürgermeistern Ferdinand Burger (Wyhl), Michael Baumann (Weisweil) und Jürgen Louis (Rheinhausen). Fechner hatte den umweltpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Träger, zu einem Vor-Ort-Besuch eingeladen, um die umweltpolitischen Auswirkungen der vom Land vorgesehenen sogenannten ökologischen Flutungen zu diskutieren.
Alle Berichte rund ums Thema Polder Wyhl/Weisweil im BZ-Dossier
Revierförster Alex Schulz zeigte den Politikern eine gerade freigelegte Schlute, um deutlich zu machen, wie viel Wasser darin aufgenommen werden kann und welch positive ökologische Auswirkungen auf Fauna und Flora die freigelegte Schlute hat. Allein weil durch die Schluten Schilf wachsen könne, entstehe neuer Lebensraum für Tiere, erläuterte Bürgermeister Louis. Dieter Ehret von der Bürgerinitiative "Polder Wyhl/ Weisweil – so nitt!" erläuterte, dass durch die geplanten Flutungen viel Mikroplastik ins gesamte Waldgebiet geschwemmt würde. Zudem gebe es nicht genügend Wasser, um die regelmäßig vorgesehenen ökologischen Flutungen durchzuführen, ergänzte Wyhls Bürgermeister Burger.
Landratsamt verweist auf viele komplizierte Einwendungen
Unverständnis brachten die Bürgermeister auch darüber zum Ausdruck, dass noch immer keine Entscheidung des Landratsamtes Emmendingen ergangen ist. Das Landratsamt habe mitgeteilt, dass sich die Entscheidung verzögere, weil sehr viele komplizierte Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern gemacht worden seien. "Wenn es viele grundlegend zu prüfende Einwendungen gibt, dann ist das doch ein weiterer Beleg, dass die sogenannten ökologischen Flutungen keine gute Lösung sind." Umweltpolitiker Carsten Träger zeigte sich auch erstaunt, dass die Schlutenlösung vom Land abgelehnt werde, wo sie doch für die Tier- und Pflanzenwelt große Vorteile bieten würde. Auch aus Umweltaspekten sei die Schlutenlösung deshalb zu bevorzugen, so das Fazit des sozialdemokratischen Umweltpolitikers.
Derweil hat die CDU-Landtagsfraktion die geplanten Flutungen erneut zum Thema im Landesparlament gemacht. Das Landesumweltministerium ist aufgefordert, die zu erwartenden Folgen auf die Fauna und Flora und die Gesundheit, sowie mögliche Folgekosten erneut zu prüfen und im Landtag darzulegen.