Account/Login

Wenn die eigene Schule plötzlich schließt

Eine Neuntklässlerin der Bahlinger Silberbergschule erzählt, wie es ist, die allerletzte Klasse einer ganz kleinen Dorfschule zu sein.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Das ist die neunte Klasse der Bahlinge...eine weiterführende Schule mehr geben.  | Foto: edith jakob
Das ist die neunte Klasse der Bahlinger Silberbergschule. Nach ihr wird es dort keine weiterführende Schule mehr geben. Foto: edith jakob

Nächstes Jahr ist Schluss mit der Bahlinger Haupt- und Werkrealschule. Weil die Silberbergschule immer weniger Schüler hatte, wird der Hauptschulstandort Bahlingen geschlossen. Wie das ist, wenn die eigene Schule dicht macht, beschreibt die Neuntklässlerin Marina Dengler in ihrem Artikel.

Immer mehr Hauptschulen werden geschlossen, wegen niedriger Schülerzahlen, und nun ist auch unsere dran. Ich bin Schülerin der Silberbergschule Bahlingen, einer Hauptschule, die mittlerweile nur noch aus einer Klasse mit elf Schülern besteht. Wir werden im Sommer 2017 unseren Abschluss machen, und dies wird auch das Ende unserer Hauptschule sein.

Da momentan unsere Klasse so klein ist, kann es einem schon mal wie Privatunterricht vorkommen. Das ist natürlich von Vorteil für uns, da die Lehrer bei so einer geringen Schülerzahl viel genauer auf einzelne Schüler eingehen können. Jedoch spüren wir Schüler die geringe Schülerzahl auch im negativen Bereich, denn es kann schon mal ziemlich nerven, wenn im Sport nur sieben Leute mitmachen können und man dann Mannschaften zum Beispiel für Fußball bilden will. Es sind meist einfach viel zu wenige, um ein richtiges Spiel zu machen. Außerdem können wir auch keine großen Kontakte zu anderen Schülern knüpfen, da wir nur elf Schüler in der Klasse sind, wir keine Parallelklassen haben und auch keine Klasse über und unter uns ist.

Da es neben uns aber auch noch eine Grundschule gibt, die mit uns das Gebäude teilt, werden oft Gottesdienste oder Schulfeste sehr kindlich gestaltet. Ich denke, es ist oft schwierig für die Lehrer, sich in unsere Lage zu versetzen. Auch wenn sie sich meist große Mühe geben, sie haben uns beispielsweise eine Internatswoche ermöglicht. In dieser Woche sind wir aufs Land gefahren und haben dort zusammen gelernt und unsere Klassengemeinschaft gestärkt. Vor kurzem sind wir mit vielen anderen Jugendlichen nach Stuttgart zum Landtag gefahren.

Also darüber, dass keine Ausflüge und Termine stattfinden, können wir uns nicht beklagen, da finden unsere Lehrer immer etwas neues Spannendes. Auch wenn es einem schon mal zu viel werden kann. Schon Anfang des Schuljahres steht bei uns großer Druck an. Wir alle wünschen uns ein gutes Abschlusszeugnis. Natürlich wollen wir als letzte Klasse auch einen möglichst guten Durchschnitt erreichen. Das Abschlusszeugnis ist auch wichtig für die weiterführende Schule, die fast jeder von uns nach der Hauptschule besuchen wird. Der Schulwechsel wird für uns ein ziemlicher Umstieg. Auf uns warten größere Klassen an einer größeren Schule. Neue Lehrer, Mitschüler, und ab sofort werden wir auch nicht mehr zur Schule laufen können, sondern müssen mit dem Bus fahren. Ich werde meine Klasse und unsere Schule bestimmt sehr vermissen und finde es schade, dass sie nach uns nicht weiter bestehen wird.

Ressort: Schülertexte

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel