Wenn die eigene Arbeit im Rampenlicht steht
Handwerker, wie Tischler oder Schlosser, setzen am Theater um, was Bühnenbildner entworfen haben / Traumjob für viele Schüler.
Kristin Kruthaup (tmn)
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Sie stehen nicht selbst auf der Bühne. Doch ob einem Zuschauer ein Theaterstück im Gedächtnis bleibt, hängt wesentlich von ihnen ab. Bühnenbildner entwerfen Räume für Theaterstücke – die Handwerker in den Werkstätten setzen ihre Ideen um. Ein Blick hinter die Kulissen.
Bühnen- und Kostümbildner sowie Kulissenbau ist für viele Schüler ein Traumjob. Es interessierten sich deutlich mehr Jugendliche für den Bereich Bühnen- und Kostümbild, als es zum Beispiel Ausbildungsplätze gibt, erklärt Paul Ebsen, Pressereferent von der Bundesagentur für Arbeit. Dabei braucht es am Theater nicht nur Bühnenbildner, die Kulissen entwerfen. Gesucht sind auch Handwerker, die Entwürfe praktisch umsetzen.
Mark-Olliver Hoppe ist einer von denen, die an der Schaubühne die Modelle und technischen Zeichnungen der Bühnenbildner realisieren. Er hat seine Ausbildung zum Tischler an der Schaubühne gemacht, mittlerweile ist er seit zehn Jahren da. Das Tolle an der Arbeit am Theater sei, dass er durch die Kulissen extrem vielfältig arbeitet. Mal muss er eine Treppe bauen, ein anderes Mal ein Möbelstück. Neben Tischlern wie Hoppe braucht es Schlosser, Maler und Lackierer sowie Dekorateure, um die Kulissen zu fertigen. Rund zwanzig Handwerker arbeiten an der Schaubühne im Hintergrund, an kleineren Häusern sind es deutlich weniger. Neben ihrem handwerklichen Geschick haben sie vor allem eins gemeinsam: die Lust, auch verrückte Ideen praktisch umzusetzen.
Anders als die Handwerker steht der Bühnenbildner nicht vor technischen Problemen – er arbeitet vielmehr künstlerisch Hand in Hand mit dem Regisseur und transportiert über sein Bühnenbild auch eine Aussage zum Stück. Der klassische Weg in den Beruf ist ein Bühnenbildstudium an der Kunsthochschule. Einer der Bühnenbildstudiengänge mit den meisten Studenten in Deutschland ist an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Dort ist die Besonderheit, dass sich Studenten sowohl mit Kostüm- als auch mit Bühnenbild befassen. Rund 50 Studenten sind jahrgangsübergreifend für das Bühnen- und Kostümbildstudium eingeschrieben. "Pro Jahr nehmen wir 10 bis 12 Studierende an", sagt Professorin Barbara Ehnes von der Hochschule. Dafür gebe es etwa 40 bis 50 Bewerber.
Das Studium dauert in Dresden fünf Jahre, Studierende schließen mit dem Diplom ab. Im ersten Jahr beschäftigen sie sich mit bildnerischen Grundlagen wie Raum- oder Farblehre, sagt Professor Ehnes. Im weiteren Studium geht es unter anderem darum, selbstständig Bühnen- und Kostümbilder zu erarbeiten.
Nach dem Studium assistierten die Absolventen häufig noch ein oder zwei Jahre an einem Theater, bevor sie selbstständig als Bühnen- und Kostümbildner arbeiten, sagt Ehnes. Viele arbeiten freiberuflich.
Der Weg in den Beruf über das Bühnenbildstudium ist nicht der einzige. Zum Beispiel hat der Bühnenbilder der Schaubühne, Jan Pappelbaum, Architektur studiert. Auch Maler oder Videokünstler arbeiten mitunter als Quereinsteiger.
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