Weltkriegs-Spiel statt Geschichtsbuch
"Valiant Hearts" wagt sich spielerisch an den Ersten Weltkrieg heran – und ist dabei historisch korrekt.
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Diese Frage ist nicht unberechtigt, schaut man sich "Valiant Hearts" an. In einer zwar nicht allzu farbenfrohen, aber trotzdem liebevollen Comic-Grafik betritt man mit dem Spiel die Bühne der Geschichte. Der Spieler schlüpft in die Rollen von vier Charakteren, die alle mehr oder weniger zufällig aufeinandertreffen. Darunter sind auch der Deutsche Karl und sein französischer Schwiegervater Emile. Die Geschichte beginnt in Frankreich, wo sich Karl und Emile plötzlich als Gegner gegenüberstehen. Schrittweise führt "Valiant Hearts" durch das Geschehen. In Episoden stellt das Spiel den Verlauf des Krieges nach, wobei der Spieler immer wieder in verschiedene Rollen schlüpft. Dabei verschwimmt, wer gut und wer böse ist – zumindest bei den Hauptcharakteren. Ein Kritikpunkt: Die deutschen Soldaten sind fast durchweg als biertrinkende Dickköpfe dargestellt, die Westmächte hingegen als hilfsbereit und solidarisch. Welchen Charakter man auch spielt – die zu lösenden Rätsel sind stets ähnlich: Man muss Draht zerschneiden, sich vor Maschinengewehrfeuer verstecken oder Strickleitern mit geworfenen Steinen entrollen. Nur selten wird es wirklich knifflig. So bleibt jedoch mehr Zeit für die Atmosphäre. Die Grafik transportiert den Schrecken des Krieges ebenso gut wie die hervorragenden Sounds. Texteinblendungen zwischen den einzelnen Levels transportieren Wissen zum historischen Hintergrund. "Valiant Hearts" ist mehr als nur Unterhaltung. Auf dem iPhone ist die Touch-Steuerung zwar manchmal etwas kompliziert, auf PC oder Konsole mit Tastatur und Gamepad dürfte das aber besser gelöst sein. Zu kaufen gibt es das Spiel im App-Store, auf der Spiele-Vertriebsplattform Steam, außerdem sowohl für die Playstation als auch für die Xbox. "Valiant Hearts" ist ein nicht besonders schwieriges, aber durchaus empfehlenswertes Spiel.
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