Tödlicher Anschlag
Weihnachtsmarkt-Attacke in Magdeburg - Was wir wissen
Ein Auto fährt über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg und zahlreiche Menschen um. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. Einiges ist noch unklar.
dpa
Sa, 21. Dez 2024, 8:28 Uhr
Deutschland
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Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Auto in die Menschenmenge gefahren. Vieles ist noch unklar.
Was wir wissen
Ein Auto fährt am frühen Abend auf dem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe. Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht später von mindestens zwei Toten, einem Erwachsenen und einem Kleinkind. Mindestens 60 Menschen sind nach offiziellen Angaben verletzt, darunter sind 15 Schwerstverletzte.
Das Auto rast rund 400 Meter über das Gelände, wie "Bild" unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet. Haseloff bestätigt, dass der Fahrer festgenommen worden sei. Der Mann soll nach Angaben von Landesinnenministerin Tamara Zieschang ein 50 Jahre alter Arzt aus Bernburg sein, der aus Saudi-Arabien stammt. Der Mann ist demnach 2006 erstmals nach Deutschland gekommen, arbeitet hier und hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Die Polizei hat derzeit keine Hinweise auf Mittäter.
Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt. Auch Haseloff geht von einem Einzeltäter und keiner weiteren Gefahr aus. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen ist der mutmaßliche Täter nicht als Islamist bekannt.
Der Mann wird nach offiziellen Angaben verhört. Laut Polizei werden Durchsuchungen durchgeführt. Eine Sprecherin sagte, es laufe eine Durchsuchung in Bernburg. Stadtsprecher Michael Reif sagt, es sei "ein Anschlag". Verletzte wurden vor Ort versorgt, etwa vor Marktbuden, und nach und nach in Krankenhäuser gebracht. Zur Versorgung der Verletzten wurden Zelte aufgebaut. Die Polizei spricht von umfangreichen Einsatzmaßnahmen. Der Weihnachtsmarkt wurde laut Polizei geschlossen.
Der Verdächtige ist Islam-Kritiker
Der nach der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt festgenommene Mann aus Saudi-Arabien ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-jährige Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim.
In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland."
Was wir nicht wissen
Die genaue Zahl von Verletzten ist noch unklar. Der Name des Täters ist noch nicht bekanntgegeben worden. Der Hintergrund des Vorfalls oder das Motiv des Täters sind unklar.
Kommentare (1)
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