Was krabbelt da?

In einer Freiburger Ausstellung sind mehr als 100 verschiedene Spinnen, Schlangen und andere Tiere zu sehen.  

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I iiieh, eklig", kreischen Lisa und Daniel und drücken sich näher an die Glasscheibe heran. Haarig und achtbeinig krabbelt dahinter eine Spinne, so groß wie eine Maus. "Spinni", die schwarze Vogelspinne, ist einer der Stars beim "Dschungelfieber". Mehr als 100 Tiere sind bei dieser Ausstellung noch bis zum 12. April im Freiburger Einkaufszentrum "Schwarzwald-City" zu sehen. Riesenschlangen, Gespenstheuschrecken, Skorpione, Tausendfüßler (die in Wirklichkeit "nur" drei- bis vierhundert Beine haben), Frösche, Gottesanbeterinnen, Geckos und Spinnen. Die meisten der Tiere hatten auch schon einen Auftritt im Fernsehen. Sie gehören zur Filmtierzentrale, und die vermittelt Tiere für Werbespots, Filme und Fernsehshows. Ein Frosch zum Beispiel, hat einen echten Prinzen gespielt, bei einer Verfilmung des Märchens "der Froschkönig". Von der Maus bis zum Elefanten, kaum ein tierischer Schauspieler, den die Filmtierzentrale nicht auf der Liste hat. In Freiburg sind Tiere dabei, bei denen man nicht ans Kuscheln denkt, vor denen sich viele ekeln oder sogar fürchten. "Ich habe mich schon als Kind für andere Tiere interessiert als meine Klassenkameraden", sagt Gerd Kunstmann, der Leiter der Filmtierzentrale, "und so habe ich jede Menge gelernt, über Regenwürmer und Kellerasseln." Vor allem, dass man keine Angst haben muss. Auch nicht vor einer giftigen Vogelspinne. Die tun Menschen nämlich nichts. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Insekten, aber auch andere Spinnen und Mäuse oder Eidechsen.

"Guck mal, die Schlange ist gar nicht echt, die bewegt sich gar nicht", meint Daniel. "Die ist schon echt, aber viele Schlangen schlafen tagsüber sehr viel." Herr Kunstmann erklärt, dass nachtaktive Tiere erst abends richtig unternehmungslustig werden. "Wir wollen die Tiere nicht durch die Terrarien jagen, sie sollen sich bei uns möglichst wie im Dschungel fühlen." Bei Vorführungen werden einzelne Tiere für kurze Zeit herausgenommen, damit die Besucher sie hautnah erleben können. Gerd Kunstmann ist überzeugt davon, dass solche Begegnungen einen positiven Effekt haben: "Viele Tiere werden getötet, weil Menschen Angst vor ihnen haben. Wem einmal eine Vogelspinne über den Arm gekrabbelt ist, der schlägt keine kleine Spinne tot, die er bei sich im Keller trifft." Zuletzt noch eine Frage: Herr Kunstmann, sind Sie schon einmal gebissen worden? "Von einer Spinne noch nie. Eher aus Versehen von einer Schlange, beim Füttern, als sie meinen Finger erwischt hat. Als sie das gemerkt hat, hat sie sofort wieder losgelassen."

Rainer Belledin

- Schwarzwald-City Freiburg, geöffnet Montag bis Samstag 7 bis 21 Uhr. Sonntag geschlossen.

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