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Was flattert denn da?

Schmetterlinge schützen sich durch Tarnung, aber beim Menschen klappt das nicht.  

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Foto: Manfred Ruckszio
Hauchzarte Körper, wunderschöne Farben und ein fröhlicher Tanz über die Blumenwiese: Schmetterlinge zu beobachten macht richtig viel Freude. Aber nicht nur uns Menschen gefallen die flinken Flatterlinge. Auch Vögel haben sie zum Fressen gerne. Weil Schmetterlinge aber nicht schnell flüchten und sich auch nicht wehren können, hat sich die Natur etwas anderes ausgedacht zu ihrem Schutz.

Man nennt es Mimikry. Das bedeutet: Schmetterlinge sind wahre Künstler darin, sich zu tarnen. Das gelingt, weil ihre Flügel oft aussehen wie andere – nämlich gefährliche – Tiere. Besonders kunstvoll und geschickt macht das der Atlasspinner, ein Nachtfalter aus Asien. Seine Flügelspitzen sehen aus wie zwei Schlangenköpfe. Sieht ein Vogel so einen Schlangenkopf im tropischen Urwald, nimmt er schleunigst Reißaus – aus Angst selbst gefressen zu werden.

Der Bananenfalter wiederum hat auf seinen Flügeln große schwarz-braune Augenflecken und ähnelt damit einer Eule. Der Blattfalter sieht exakt aus wie ein Blatt. Es gibt sogar Schmetterlinge, die einer Hornisse zum Verwechseln ähnlich sehen. Nicht nur die ausgewachsenen Tiere schützen sich so vor Feinden, auch der Nachwuchs wird getarnt. Die verpuppten Raupen, aus denen der Schmetterling schließlich schlüpft, ähneln herabhängenden welken Blättern.

Die Feinde der Schmetterlinge sind aber nicht nur Vögel. Vor allem wir Menschen sind eine Gefahr für die kleinen Falter. Das hat auch der Naturschutzbund (NABU) herausgefunden. Die Leute vom NABU fangen in Deutschland seit 30 Jahren fliegende Insekten ein, um sie zu bestimmen und zu zählen. Vor 30 Jahren hatten sie in ihren Netzen im Durchschnitt 1600 Gramm Insekten, heute nur noch 300 Gramm. Und unter diesen Insekten sind auch immer weniger Schmetterlinge.

Einer der Schmetterlinge, der bei uns in Deutschland vom Aussterben bedroht ist, heißt "Großer Fuchs", ein orange-brauner Falter mit schwarzem Flügelrand. Sein Lieblingsfutter im Frühjahr sind blühende Weidenkätzchen. Leider gibt es immer weniger Weidenbäume, weswegen die Schmetterlinge und ihre Raupen nicht genügend Nahrung finden. Außerdem sind die Weidenkätzchen oft mit giftigen Pflanzenschutzmitteln belastet. Diese Mittel – man sagt auch Pestizide – werden auf Feldern und in Gärten versprüht, damit die Pflanzen nicht von Schädlingen abgefressen werden und die Ernte größer ausfällt. Das trifft aber nicht nur Schädlinge, sondern auch andere Insekten. Um auf diese Bedrohung aufmerksam zu machen, wurde der "Große Fuchs" zum Schmetterling des Jahres 2018 gewählt.

Wer den Schmetterlingen helfen will, kann ihnen im Garten oder auf dem Balkon einen Futterplatz anbieten: In Kräutern wie Thymian, Salbei und Bohnenkraut steckt zum Beispiel lebenswichtiger Nektar für Schmetterlinge. Auch Flieder und Lavendel locken mit ihren duftenden Blüten die Flatterlinge an.

Schmetterlinge lieben aber auch die verwilderten Ecken des Gartens, in denen Brennnessel und Wildblumen wuchern: Hier können sie ihre Eier ablegen, die frisch geschlüpften Raupen finden dann reichlich zu fressen. Wer auch über den Winter im Garten Laubhaufen liegen lässt, bietet Schmetterlingen und ihren Raupen ein Winterquartier, in dem sie vor Kälte geschützt sind.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 28. April 2018: PDF-Version herunterladen

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