Den Kindern die Hand geben
Immer mehr Menschen absolvieren die Ausbildung im Erzieherberuf.
dpa
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In den Kitas gibt es zu wenig Personal: Immer wieder hört man diese Aussage. Nun entscheiden sich deutlich mehr junge Menschen für eine Ausbildung in dem Bereich.
Im Vergleich zum Schuljahr 2007/2008 ist es ein Anstieg um 72 Prozent. Wiff ist ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Robert-Bosch-Stiftung und des Deutschen Jugendinstituts.
Die Zahl der Absolventen in dem Bereich steigt ebenfalls an, aber deutlich langsamer. Im Schuljahr 2012/2013 wurden rund 23 000 Erzieher fertig. Zwischen dem Schuljahr 2007/2008 und dem 2012/2013 ist das ein Plus von 31 Prozent. Das Gros der Absolventen arbeitet hinterher in Kindertagesstätten. Es ist aber auch eine Anstellung etwa in Heimen oder Ganztagsschulen denkbar.
Die Bundesarbeitsagentur führt Erzieher offiziell nicht als Mangelberuf, sagt Ilona Mirtschin, Sprecherin der Bundesarbeitsagentur. Im Oktober 2015 gab es 49 000 arbeitslose Erzieher bundesweit, aber nur 19 300 offene gemeldete Stellen. Es besteht allerdings keine Pflicht, offene Stellen bei der Bundesarbeitsagentur zu melden. Es kann deshalb mehr offene Stellen geben.
Die Bertelsmann-Stiftung sieht dennoch einen erhöhten Bedarf an Erziehern. Ob es einen Personalmangel gibt, hängt nicht zuletzt daran, welchen Personalschlüssel man in Kitas möchte. Derzeit ist der bundesweit unterschiedlich geregelt. Zum Beispiel betreut in Baden-Württemberg bei den Kindern unter drei Jahren ein Erzieher im Schnitt 3,1 Kinder. In Sachsen-Anhalt kommt ein Erzieher auf 6,4 Kinder. "Würde man den Personalschlüssel nun bundesweit bei den Kindern unter drei Jahren auf 1:3 und bei den Kindergartenkindern auf 1:7,5 anpassen, was laut Studien ideal wäre, gehen wir von einer Lücke von 118000 Erziehern aus", sagt Kathrin Bock-Famulla, Expertin für frühkindliche Erziehung bei der Bertelsmann-Stiftung.
Erzieher ist eine schulische Ausbildung, welche die Länder regeln. Schüler lernen etwa an Fachschulen und Berufsfachschulen. Die Ausbildung dauert in Vollzeit zwischen zwei und drei Jahren. Während des Schulbesuchs erhalten Auszubildende in der Regel kein Geld, die Praktika können aber bezahlt sein.