Briefe und Pakete

Warnstreik bei der Post im Raum Karlsruhe

Die Postboten wollen mehr Geld. Kürzlich sind Tarifverhandlungen zwischen der Post und Verdi gestartet. Eine andere Gewerkschaft setzt schon jetzt auf Arbeitsniederlegungen, um Druck zu machen.  

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Ein Briefträger der Deutschen Post verteilt Postsendungen (Symbolbild). Foto: Thomas Banneyer/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Karlsruhe (dpa/lnw) - Im Ringen um einen neuen Tarifvertrag bei der Deutschen Post hat die Kommunikationsgewerkschaft DPV zu Warnstreiks in Karlsruhe und Umgebung aufgerufen. Der Ausstand laufe von Donnerstagmorgen bis Samstagabend, teilte die DPVKOM mit.

Die Organisation fordert ein Entgeltplus von acht Prozent für die bundesweit rund 170.000 Briefträger, Paketzusteller, Sortierer und anderen Beschäftigten der Post in Deutschland, pro Monat sollen es mindestens 350 Euro sein. Die größere Konkurrenzgewerkschaft Verdi fordert sieben Prozent. Aus Sicht des Managements wären solche Entgelterhöhungen für die Firma wirtschaftlich nicht darstellbar, schließlich schrumpften die Briefmengen im Digitalzeitalter und der Investitionsbedarf in eine klimaschonende Logistik sei hoch. 

Bei dem Warnstreik geht es um die sogenannte Post-Niederlassung Betrieb Karlsruhe, die unter anderem die Paket-Zustellbasis in Karlsruhe-Knielingen sowie Zustellstützpunkte in Rastatt (Baden-Württemberg), Bad Bergzabern und Landau (beide Rheinland-Pfalz) umfasst. 

Aus den Firmenstandorten in diesem Niederlassungsbereich, in dem nach Angaben der DPVKOM insgesamt rund 6.000 Postlerinnen und Postler arbeiten, erfolgen Zustellungen in Kommunen wie Hauenstein (Rheinland-Pfalz) sowie in Städten wie Crailsheim, Sinsheim, Baden-Baden, Pforzheim und Heilbronn (Baden-Württemberg).

Zu einer Protestkundgebung in Landau kamen deutlich weniger Menschen als erwartet. Statt mehreren Hundert waren es nach Gewerkschaftsangaben nur etwa 50. Insgesamt sprach die DPVKOM von knapp 100 Streikteilnehmern am Donnerstag, wodurch in den nächsten Tagen wohl mehrere Tausend Pakete und Briefe zunächst nicht zugestellt werden könnten, so die Schätzung der Gewerkschaft.

Zwei unterschiedliche Gewerkschaften sind tätig

Die Tarifverhandlungen zwischen der Post und der Gewerkschaft Verdi hatten am Mittwoch begonnen. Verdi ist die mit Abstand einflussreichste Gewerkschaft bei der Post, Verdi ist der Tarifpartner des Unternehmens. Der Abschluss gilt für alle Tarifbeschäftigten, nicht nur für die Verdi-Mitglieder, sondern auch für die DPVKOM-Mitglieder und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in keiner Gewerkschaft sind. 

Die DPVKOM hieß früher Deutscher Post-Verband, 1997 wurde sie in Kommunikationsgewerkschaft DPV umbenannt (abgekürzt zu DPVKOM). Keine der Gewerkschaften veröffentlichen die Zahl ihrer Mitglieder bei der Post – klar ist aber, dass Verdi deutlich mehr Mitglieder hat. Die DPVKOM ist in einigen Regionen stärker vertreten als anderswo, etwa in Magdeburg und Karlsruhe.

Als Reaktion auf den Karlsruher Warnstreiks sagte ein Post-Sprecher, man sei "verwundert". Die Beteiligung an dem Arbeitsausstand sei "vergleichsweise gering", hieß es von der Firma. "Wir gehen davon aus, dass diese Warnstreiks nicht zu betrieblichen Beeinträchtigungen und Verzögerungen für unsere Kundinnen und Kunden führen."

Schon vor dem Verhandlungsauftakt war es anderswo in Deutschland zu Arbeitsniederlegungen gekommen, und zwar in der Post-Niederlassung Magdeburg, die für Sachsen-Anhalt und für den südöstlichen Teil von Niedersachsen zuständig ist. Nach dem eintägigen Magdeburger Warnstreik sagte der Post-Sprecher, es habe geringfügige Auswirkungen gegeben. Die Sendungen, die am Warnstreiktag liegengeblieben seien, seien einen Tag verspätet zugestellt worden.

© dpa‍-infocom, dpa:250109‍-930‍-338624/5

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