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War es ein Raumschiff?

US-Forscher belauschen den äußerst ungewöhnlich geformten Asteroiden "Oumuamua" – er kommt aus einer fernen Galaxie.  

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So könnte der interstellare Besucher aussehen.   | Foto: Illustration: dpa
So könnte der interstellare Besucher aussehen. Foto: Illustration: dpa

GREEN BANK (dpa). Er kommt aus einem anderen Sonnensystem und flitzte kürzlich an der Erde vorbei: Forscher in den USA belauschen den Asteroid "Oumuamua". Einige glauben, er könne ein Geheimnis in sich tragen.

Ist ein Raumschiff an der Erde vorbeigeflogen? Auf der Suche nach außerirdischer Intelligenz haben US-Astronomen begonnen, den Asteroiden "Oumuamua" zu belauschen. Vom Green-Bank-Teleskop im Bundesstaat West Virginia aus sei der Lauschangriff am Mittwochnachmittag (Ortszeit) gestartet worden, teilten die Organisatoren des Programms "Breakthrough Listen" mit. Die Gruppe wird unter anderem vom britischen Astrophysiker Stephen Hawking unterstützt.

Der Asteroid wurde zunächst über mehrere Frequenzen zehn Stunden lang untersucht. Die ersten Erkenntnisse: "Nach sehr vorläufiger Analyse scheint es zunächst keine Zeichen dafür zu geben, dass das etwas anderes ist als ein Brocken im Weltall", sagte eine Sprecherin des Programms.

Der am 19. Oktober entdeckte Brocken war Millionen Jahre unterwegs und verblüfft Wissenschaftler mit seiner ungewöhnlichen Form: Er ist nach neuesten Analysen mit seinen 400 Metern fünf Mal so lang wie breit – anders als alle bislang beobachteten Asteroiden aus unserem Sonnensystem.

Die Forscher spekulieren, dass "Oumuamua" mehr sein könnte als nur ein Asteroid: Die Form einer Zigarre könne auf ein interstellares Raumschiff hindeuten. Eine solche Bauweise minimiere die Reibung mit Gasen und Staub im Weltall.

Die Wissenschaftler erhoffen sich Informationen über Herkunft und Zusammensetzung des Objekts. "Die hohe Empfindlichkeit der eingesetzten Radioteleskope wird sogar den Nachweis eines Mobiltelefons auf "Oumuamua" zulassen, sollte so etwas vor Ort zum Einsatz kommen", sagte Thomas Müller vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, der selber nicht beteiligt ist.

Rüdiger Jehn von der europäischen Weltraumorganisation ESA hält die Raumschiff-These für unwahrscheinlich: "Das ist weit hergeholt. Aber ich lächele darüber nicht, das sind anerkannte Wissenschaftler." Für die Form des Asteroiden "Oumuamua" gebe es vermutlich eine natürliche Erklärung. "Wahrscheinlich kommt diese Form viel häufiger vor, als wir denken. Aber meistens sind Asteroiden zu weit weg und zu dunkel, als dass wir sie erkennen könnten."

Die Wissenschaftler von "Breakthrough Listen" hoffen, dass sie mit ihrem Projekt weitere wichtige Informationen sammeln können, selbst wenn am Ende doch kein Signal außerirdischer Intelligenz empfangen wird. So seien Erkenntnisse über Wasser oder Eis denkbar. Auch die Gashülle von "Oumuamua" könne auf diese Weise besser erforscht werden. "Breakthrough Listen" wird vom russischen Milliardär Juri Milner mit 100 Millionen US-Dollar finanziert. Es widmet sich der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz.

Ressort: Panorama

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