"Während der Schule heulten oft die Sirenen"
ZISCH-INTERVIEW mit Edeltraud Spitz zum Krieg.
Paul Spitz, Klasse 4a &
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Zisch-Reporter Paul interviewte seine Oma Edeltraud Spitz, die den Zweiten Weltkrieg als Mädchen erlebte.
Spitz: Vor Schulbeginn versammelten sich alle Schüler auf dem Schulhof. Die Hakenkreuzfahne wurde hochgezogen und alle drei Strophen der Deutschlandhymne gesungen. Schüler ab der 4. Klasse steckten den Verlauf der Fronten auf einer Landkarte ab.
Zisch: Wie verlief der Unterricht?
Spitz: Während der Schulstunden heulten oft die Sirenen. Geordnet gingen wir in den Luftschutzkeller. Deswegen fielen einige Schulstunden aus.
Zisch: Wie verbrachtest du die Freizeit?
Spitz: Ich half im Haushalt und im Garten und spielte auch.
Zisch: Wie waren die Schüler organisiert?
Spitz: Die Jungen waren in der "Hitlerjugend" (HJ), die Mädchen im "Bund Deutscher Mädchen" (BDM)". Zwei Mal pro Woche war Sport. Bei Ereignissen marschierten wir auf der Straße.
Zisch: Hattet ihr eine besondere Kleidung?
Spitz: Die Jungen trugen ein braunes Hemd, ein schwarzes Halstuch mit einem Knoten, die Mädchen eine weiße Bluse und ein schwarzes Halstuch mit einem Knoten.
Zisch: Warum musstet ihr Fenster und Türen verdunkeln?
Spitz: Damit sich die feindlichen Flieger nicht orientieren konnten.
Zisch: Was heißt verdunkeln?
Spitz: Alle Fenster und Türen mussten bei Dunkelheit mit schwarzem Papier verhängt werden.
Zisch: Wann war der Großangriff auf Freiburg?
Spitz: Am 27. November 1944
Zisch: Wie hast du den Angriff überlebt?
Spitz: Unser Haus wurde zerstört und wir haben im Keller überlebt. Meine Nachbarn und viele andere in unserer Straße konnten nur tot geborgen werden.
Zisch: Welche Folgen hatte der Angriff?
Spitz: Freiburg war vollkommen zerstört. Meine Geschwister kamen nach Oberried ins Kinderheim, meine Mutter ging zu Verwandten. Mein Vater und ich beseitigten den Schutt.
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