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Vorhang auf !

  • Sa, 31. Januar 2004
    Zisch

     

Wenn Kinder Theater spielen: In Waldkirch stehen junge Schauspieler auf der großen Bühne.

Rumpoltern wie ein Seeräuber, grimmige Grimassen schneiden oder aber lieblich lächeln wie eine Prinzessin. Träumt ihr nicht auch manchmal davon, jemand ganz anderes zu sein - und das nicht nur an Fastnacht? Für 16 Mädchen und Jungen aus Waldkirch ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Sie treffen sich regelmäßig zum Theaterspielen. Nach eifrigem Proben führen sie dann zu Beginn eines Jahres eine Geschichte auf. Dieses Mal ist es das Stück "Jim Knopf und die Wilde 13", zu sehen im Adler in Gutach. "Das Tollste ist am Ende der Applaus", finden die Mädchen und Jungen vom Kindertheater Waldkirch. Zwischen acht und 16 Jahre sind sie alt. Es gibt unterschiedliche Gründe, wie sie zum Theater gekommen sind. Eugenia Kolb (12) hat es bei Geburtstagsfeiern immer Spaß gemacht, Pantomime zu spielen. Dabei geht es darum, zum Beispiel eine Person nachzuahmen, ohne dabei zu sprechen. Als sie dann von der Theatergruppe hörte, meldete sie sich an. "Ich kam durch meine Mutter dazu", berichtet Nico Öschger (10). Er war dabei, als sie in einem Theaterstück soufflierte, also den Schauspielern ihren Text vorflüsterte, wenn sie ins Stocken gerieten. Nico war von der Vorführung so begeistert, dass er selber mitmachen wollte. Jetzt spielt er bei "Jim Knopf und die Wilde 13" den Halbdrachen Nepi. Zum Glück musste er für diese Rolle nicht viel auswendig lernen, das findet er nämlich blöd.

Doch es kommt nicht nur auf das Auswendiglernen an. Die Kinder dürfen auf der Bühne auch nicht alle auf demselben Fleck stehen und dem Publikum die Sicht verbauen. Das gilt besonders für die Seeräuberbande "Wilde 13". Eugenia spielt einen von ihnen. "Das macht richtig Spaß so rumzubrüllen", erzählt sie. Und auch das Verkleiden finden alle klasse. In den Proben üben die Kinder, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. "Wir gehen dann oft im Kreis und müssen auf Kommando mal wie eine Prinzessin, mal wie ein alter Mann laufen", berichten sie. Deutlich sprechen ist ebenfalls wichtig, damit auch in der letzten Reihe alles gut verstanden wird. Ihre Rollen können sich die Kinder selber aussuchen. Beim aktuellen Stück haben die Jüngeren dabei gern den erfahreneren Schauspielern die Hauptrollen "Jim Knopf" und "Lukas" überlassen. Vor der Premiere, wenn die Geschichte das erste Mal vor Publikum auf die Bühne kommt, ist die Anspannung riesig. Alle Kinder rennen herum, suchen ihre Kostüme und Requisiten wie Kompass oder eine Zeitung, zusammen. Die Älteren helfen den Jüngeren beim Umziehen. Das muss manchmal sehr schnell gehen, vor allem wenn jemand zwei verschiedene Rollen spielt. Und nicht nur das passende Kostüm ist wichtig, auch tolle Schminke muss sein. "Das Aufregendste ist dann, hinter dem Vorhang auf den Auftritt zu warten", erzählt Lena Schleier (9). Jeder der Mitspieler wird von allen umarmt, bevor es auf die Bühne geht. Hat alles geklappt, ist die Freude natürlich groß. "Das gibt dann so ein richtiges Gruppengefühl", sind sich die Kinder einig.

Sylvia Pabst


"Jim Knopf und die Wilde 13" ist zu sehen an den Samstagen, 7. Februar und 6. März, Beginn jeweils 19 Uhr, sowie am Freitag, 13. Februar und Mittwoch, 10. März, jeweils 16 Uhr im Adler in Gutach (Kreis Emmendingen). Das Stück eignet sich für Menschen ab fünf Jahren. Termine für Schulaufführungen und weitere Informationen bei der Leiterin Felicitas Adobatti, [TEL] 07681/22134. Kartenvorverkauf: Buchhandlung Augustiniok in Waldkirch.

Ressort: Zisch

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