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Von Havanna-Eck, Entenköpfer, Löwe & Co.

  • Mo, 23. September 2024

     

Erinnerungen an das alte Offenburg: Ein Erzählcafé der Bürgergemeinschaft Stadtmitte regte lebhafte Diskussionen an.

Das Bähnle, das früher das Ried mit Offenburg verband.  | Foto: Karl Ganter
Das Bähnle, das früher das Ried mit Offenburg verband. Foto: Karl Ganter
Geschichten und Anekdoten aus "Alt-Offenburg" sind vielen eingeborenen Offenburgern irgendwie vertraut – ob aus der Familie oder dem Bekanntenkreis. Um diesen Erzählungen einen faktenbasierten Rahmen zu geben, hat die Bürgergemeinschaft Offenburg Stadtmitte am vorvergangenen Sonntag zu einem Erzählcafé ins Familienzentrum im Bürgerpark eingeladen. Rund 30 Besucherinnen und Besucher fanden den Weg dorthin und ließen sich zunächst bei Kaffee und Kuchen auf die Veranstaltung einstimmen.

Sören Knoll, der Vorsitzende, zeigte sich erfreut über die Teilnahme und eröffnete die Veranstaltung. Unter den Anwesenden waren viele bekannte Gesichter aus der Stadt zu entdecken, die dem bunten Reigen von Erinnerungen und Geschichten lauschten. Als Einstieg diente ein von Fabian Berl gezeigter Kurzfilm, der historische Stadtansichten mit aktuellen Aufnahmen verband – ein gelungener Impuls, der rasch zu zahlreichen Erzählungen führte.

Schnell kam man ins Gespräch über alte Zeiten. Zum Beispiel über das legendäre "Havanna-Eck" in der Kinzigvorstadt,
dessen Name noch aus der Zeit stammte, als dort Zigarren, unter anderem auch von der gegenüberliegenden Zigarrenfabrik, verkauft wurden, lange bevor der Kiosk hier einzog. Oder über den "Entenköpfer", der einst an der Steigung des Stadtbuckels scheiterte und die Passagiere aussteigen mussten, damit dieses Bähnle den Weg bewältigen konnte.

Selbst langjährige Offenburger wurden von manchen historischen Aufnahmen überrascht, da sich das Stadtbild im Laufe der Zeit stark verändert hat. Auch Themen wie Denkmalschutz und Kunst im öffentlichen Raum spielten bereits damals eine Rolle: Es wurde diskutiert, wann der Löwe vom Stadtbuckel in die nebenliegende Park versetzt wurde und ob er tatsächlich dem Dionysius am Zwingerpark weichen musste, was nicht stimmt, und ob einige schöne Gebäude nicht hätten erhalten werden können. Das spiegelt in etwa das diskutierte Themenspektrum wider.

Aktuelle Themen, wie der geplante Umbau der Steinstraße, blieben ebenfalls nicht außen vor. Hier setzt sich die Bürgergemeinschaft Stadtmitte laut Pressemitteilung dafür ein, dass ein neuer Standort für die sich drehende Granitkugel gefunden wird, die vor allem bei Kindern sehr beliebt ist, bevor diese aus dem Stadtbild verschwindet.

Die Veranstaltung zog Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen an – von 12 bis 92 Jahren – und bot somit laut Pressemitteilung einen generationsübergreifenden Austausch über mehrere Jahrzehnte Offenburger Stadtgeschichte.

Die nächste Gelegenheit zum Erzählen und dem Austausch beziehungsweise Abgleich von Erinnerungen an das alte Offenburg bietet sich bereits am 16. Oktober beim offenen Stammtisch der Bürgergemeinschaft. Weitere Details dazu werden in der Presse und auf der Website der Bürgergemeinschaft veröffentlicht.

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