Vom Bauwagen zum Vorzeigeprojekt
OB Salomon nimmt 35 000 Euro Preisgeld für das Projekt "Schulverwaldung" entgegen – das sichert die Finanzierung für drei Jahre.
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Bei Wind und Wetter im Wald, schwere Arbeit mit Axt oder Säge, gemeinsames Kochen am Lagerfeuer – die Generation Handy hat oft anderes im Kopf: elektronisch zwitschern und liken. Um zu helfen, die Schüler wieder an die Natur heranzuführen, hat die gemeinnützige Stiftung Waldhaus in Freiburg 2011 das Projekt "Schulverwaldung" ins Leben gerufen. Von Förderschulen bis Gymnasien kommen die Schüler, um einige Tage im Wald zu leben und zu lernen. Nun gab’s dafür einen mit 35 000 Euro dotierten Preis.
Luca aus Littenweiler und Nils aus Kirchzarten finden es toll, im Wald zu werkeln, während andere im Klassenzimmer büffeln: "Wir haben die Wasserquelle mit ausgebaut, zum Spülen von Geschirr und Besteck." Alles, was heute auf dem ursprünglich kargen Rindenmulchplatz entstanden ist, haben Schüler der jeweils achten Klassen in gut zweieinhalb Jahren oder 30 Projektwochen selbst aufgebaut: den Regenunterstand mit Sitzbänken, die Küche mit dem Lehmofen, das Klohäuschen. Sogar eigene Bienenkästen haben sie sich hingestellt.
Gestartet wurde die kleine Siedlung mit nur einem Bauwagen auf einer Lichtung, 20 Fußminuten von der Sternwaldwiese entfernt. Bald schon kamen ein selbstgebautes Waldbüro und eine Werkstatt hinzu.
Bis zu 25 Schüler gleichzeitig teilen sich diese etwas andere Behausung. Projektleiter Philipp Gottwald gibt ihnen absichtlich nicht alles vor, denn er will "auch jene ansprechen, die lieber mit dem Handy als in der Natur spielen", sagt der 31-Jährige Diplom-Forstwirt. Manche Kinder sichern sich ein kleines Zubrot, indem sie beispielsweise Wildbienenwände oder Fußballtore bauen und an andere Schulen verkaufen. In dieser Woche zimmern die Teilnehmer eine Sitzgruppe, die im Kinderabenteuerhof im Stadtteil Vauban einen Abnehmer findet. Aber auch der pädagogische Ansatz kommt nicht zu kurz: "Man kann das im Unterricht theoretisch Erarbeitete in der Praxis anwenden", betont Hans-Jürgen Muri, Rektor der Emil-Thoma-Realschule, die offizielle Partnerschule und damit Hauptnutznießerin des Projektes ist.
Lutz Spandau von der Allianz Umweltstiftung betonte in seinen Grußworten den ideellen Wert der Auszeichnung: Freiburg sei die nachhaltigste Großstadt Deutschlands. Er zeigte sich erfreut über die Entscheidung, die Summe in ein Bildungsprojekt zu investieren. Kindern einen naturnahen Lebensstil beizubringen. sei sehr nachhaltig gedacht. OB Salomon zeigte sich doppelt beeindruckt: von der hohen Summe und der emsigen Arbeit der Kinder.
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