"Viele sehen nicht, was wir leisten"

ZISCH-INTERVIEW mit Alten- und Krankenpflegerin Tanja Engelmann über ihre Tätigkeit in der Freiburger Universitätsklinik.  

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Tanja Engelmann erklärt Felix Mick den...Menschen wiederbelebt werden können.    | Foto: Privat
Tanja Engelmann erklärt Felix Mick den Schockraum, in dem Menschen wiederbelebt werden können. Foto: Privat

Auf der Gesundheitsmesse in Freiburg informierte die Uniklinik Freiburg über Gesundheitsberufe und stellte ihre Räumlichkeiten vor. Zisch-Reporter Felix Mick aus der Klasse 4b der Grundschule Rheinhausen sprach mit Tanja Engelmann über ihren Beruf.

Zisch: Welchen Beruf haben Sie?
Engelmann: Meine Berufsbezeichnung ist Gesundheits-, Kranken- und Altenpflegerin.
Zisch: Welchen Schulabschluss haben Sie dafür gebraucht?
Engelmann: Ich habe den Realschulabschluss, also die Mittlere Reife, dafür gebraucht.
Zisch: Wie lange dauerte Ihre Ausbildung?
Engelmann: Meine Ausbildung dauerte dreieinhalb Jahre. Sie dauerte ein halbes Jahr länger, weil ich die Altenpflege gleich mit gemacht habe. Somit habe ich zwei abgeschlossene staatlich anerkannte Berufe und drei Examina, nämlich zur Altenpflegehelferin, zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und zur Altenpflegerin.
Zisch: War die Ausbildung schwer?
Engelmann: Ehrlich gesagt, ja! Ich musste sehr viel lernen.
Zisch: In welchem Krankenhaus und auf welcher Station arbeiten Sie im Moment?
Engelmann: Ich arbeite in der Uniklinik in Freiburg. Dort bin ich in der interdisziplinären Notaufnahme tätig.
Zisch: Welche Tätigkeiten müssen Sie täglich bei Ihrer Arbeit machen?
Engelmann: In der Notaufnahme gibt es mehrere Bereiche. Zum Beispiel den Schockraum. Hier kümmere ich mich mit einem Team um schwerverletzte Patienten. Dann gibt es da auch den chirurgischen Bereich. Da bin ich dann für das Gipsen zuständig, zum Beispiel wenn jemand einen Knochen gebrochen hat. Im internistischen Bereich nehme ich den Patienten Blut ab und schreibe EKGs. Wenn ich Dienst in der sogenannten TRIAGE habe, übernehme ich die Patienteneinschätzung beim Eintreffen der Patienten. Patienten werden bei uns in fünf Stufen eingeteilt: von Stufe eins, lebensbedrohlich, sofortige lebensrettende Maßnahmen notwendig, bis Stufe 5, nichts Dringliches, Patient kann im Wartebereich warten. Zudem wird eingeschätzt, welcher medizinische Fachbereich zuständig ist, zum Beispiel die chirurgische, internistische, neurologische oder urologische Abteilung oder die Viszeralchirurgie. Wie du siehst, ist meine Arbeit vielfältig.
Zisch: Finden Sie Ihren Beruf anstrengend?
Engelmann: Ja. Den Patienten ist es oft nicht bewusst, was wir in einer Notaufnahme leisten, und für was wir eigentlich zuständig sind. Das Verständnis für Wartezeiten ist leider sehr gering.
Zisch: Was war bisher in Ihrem Beruf das schönste Erlebnis?
Engelmann: Das Schönste ist, wenn die Leute meine Arbeit zu schätzen wissen und dankbar sind. Schön ist auch, wenn ich auf der Straße wiedererkannt werde von ehemaligen schwerverletzten Patienten oder von ihren Angehörigen.
Zisch: Und was war das schlimmste Erlebnis?
Engelmann: Für mich sind die schlimmsten Erlebnisse Verkehrsunfälle. Wenn junge Patienten bei uns sterben. Oder ganz schlimm sind Kinderreanimationen, also Wiederbelebungen.
Zisch: Haben Sie Weiterbildungen gemacht?
Engelmann: Ja, da habe ich einige gemacht. Ich habe die Gipsfortbildung und eine pädagogische Ausbildung als Praxisanleiter. Das heißt, ich arbeite neue Mitarbeiter oder Schüler ein. Im Moment mache ich außerdem eine Fachweiterbildung zur Notfallpflege.
Zisch: Würden Sie Ihren Beruf wieder lernen?
Engelmann: Auf jeden Fall!
Zisch: Was sind die häufigsten Gründe, wenn Patienten in die Notaufnahme kommen?
Engelmann: Häufig sind es Stürze, Fahrradunfälle, Knochenbrüche, Schnittwunden, Herzinfarkte und Schlaganfälle, weshalb die Patienten dann in die Notaufnahme kommen.

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