Musik-Veröffentlichung

Verletzlichkeit als Markenkern: Neues Album von Selena Gomez

Sie selbst spricht über die emotionalen Herausforderungen des Ruhms, andere sprechen über alles, nur nicht ihre Musik: Selena Gomez zeigt, was es bedeutet, 2025 ein weiblicher Popstar zu sein.  

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Selena Gomez und Benny Blanco sind seit 2023 ein Paar (Archivbild). Foto: Chris Pizzello/Invision/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Berlin (dpa) - Selena Gomez, eine der größten Popmusikerinnen der Welt, bringt ein neues Album heraus. Doch dass sie damit auf Tour nach Deutschland kommt, ist eher unwahrscheinlich. Ihre letzte Tournee hatte sie vor neun Jahren abgebrochen und das auf ihre Autoimmunkrankheit Lupus zurückgeführt. Seitdem war sie nicht mehr auf einer Konzertreise unterwegs - es sei emotional zu anstrengend, erklärte die 32-Jährige einmal.

Bei Lupus greift das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Zellen an. Öffentlich hat Gomez nicht nur über diese Krankheit gesprochen, sondern auch über ihr Leben mit einer bipolaren Störung.

Gomez steht für eine neue Ära von Popstars, die sich trauen, persönliche Erlebnisse öffentlich zu teilen und diese auch auf ihren Alben zu verarbeiten. Das macht die US-Amerikanerin auch im neuen Werk "I Said I Love You First" – doch dieses Mal ist der Ton positiver als noch auf dem Vorgänger "Rare".

Neues Album erinnert manchmal an Taylor Swift

Gomez hat das Album gemeinsam mit ihrem Verlobten, dem Songwriter und Produzenten Benny Blanco, geschrieben. Das 34-minütige Werk vereint sehr unterschiedliche Genres wie 80ies-Synth-Pop, Folk und Latin Pop. An manchen Stellen erinnert es an die Sounds von Gomez' Freundin, der Songwriterin Taylor Swift. Einen Song haben Gomez und Blanco mit dem Popstar Charli XCX geschrieben ("Bluest Flame") - es klingt entsprechend auch wie der hochgeschraubte Techno-Pop der Britin.

Blanco und Gomez zelebrieren auf dem Album ihre Liebe, zeigen sich intim im Bett kuschelnd zur Single "Scared of Loving You". "When I was young, I would love too fast/ Hope I don’t repeat my past", singt Gomez in dem ruhigen Akustik-Gitarrensong.

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Verletzlichkeit als Markenzeichen

Ihre offen gezeigte Verletzlichkeit ist zu einer Art Markenzeichen von Gomez geworden. Fans schätzen sie für ihre Nahbarkeit - manche machen sich aber auch darüber lustig. Kürzlich sorgte sie mit einem inzwischen gelöschten Video in den sozialen Medien für Aufsehen, in dem sie weinend ihr Mitgefühl mit illegalen Einwanderern in den USA zum Ausdruck brachte. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Abschiebungen im großen Stil angekündigt. 

Gomez, die selbst mexikanischen Migrationshintergrund hat, erhielt dafür Häme nicht nur von Republikanern. "Anscheinend ist es nicht in Ordnung, Empathie für Menschen zu zeigen", schrieb sie, nachdem sie das Video gelöscht hatte.

Gomez weiß das Thema "Mental Health" aber auch zu vermarkten. Sie leitet ein Make-up-Unternehmen, dessen Produkte Namen wie "Find Comfort", "Kind Words" oder "Positive Light" haben. 

2022 brachte sie die Dokumentation "Selena Gomez: My Mind & Me" heraus, in der sie über Depressionen, ihre Krankheiten und Probleme mit dem Leben in der Öffentlichkeit spricht. Auch ihr politisches Engagement ist darin Thema. Und ihre abgebrochene Tour zum Album "Revival".

Wird über Gomez gesprochen, geht es selten um Musik

In der Dokumentation von 2022 ist zu sehen, wie sie bei öffentlichen Auftritten von Paparazzi umringt wird, die ihr übergriffige Fragen zu ihrem Ex-Freund Justin Bieber und anderen privaten Dingen stellen. Solchem Verhalten ist Gomez bis heute ausgesetzt. Etwa, wenn Menschen in den sozialen Netzwerken ihr Gewicht diskutieren.

Wird über Gomez gesprochen, geht es meist um Äußerlichkeiten, selten um ihre Arbeit. Bekannt geworden ist sie 2007 mit der Disney-Serie "Die Zauberer vom Waverly Place", parallel begann sie, Musik zu veröffentlichen. Als Schauspielerin wirkt sie aktuell in der viel gelobten Serie "Only Murders in the Building" mit. Außerdem war sie in einer Nebenrolle im Musical-Krimi "Emilia Pérez" zu sehen, der als Kritiker-Liebling startete und dann über eine Kontroverse seiner Hauptdarstellerin stolperte.

Der besondere Sound von Selena Gomez

Seit den Nullerjahren hat Gomez eine große Menge so eingängiger wie ungewöhnlicher Pop-Hits herausgebracht. Etwa den gefälligen Electropop-Song "Hands To Myself" (2015), der mit Dynamikwechseln und einem leise einsickernden Gitarrenriff überrascht; das groovige "Bad Liar" mit einem Talking-Heads-Sample und der experimentelle Trap-Pop-Song "Fetish" (beide 2017).

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Ihr Pandemie-Album "Rare" von 2020 bietet eine ganze Reihe eingängiger Popsongs ("Dance Again", "Look At Her Now", "Let Me Get Me"), hat aber dennoch nicht die gleiche Anerkennung bekommen wie etwa Swifts Werke aus der Corona-Zeit. 

Anders als Swift arbeitet Gomez mit vielen unterschiedlichen Songwritern zusammen, schafft es aber mit ihrer hauchigen Stimme und ungewöhnlichen, oft synkopischen Rhythmen, ihren Songs Wiedererkennungswert zu verleihen. 

Einige Highlights auf neuem Album

"I Said I Love You First" ist ihr viertes Studioalbum. Schon vor ihrer Solo-Karriere hatte sie mit einer Band Alben herausgebracht, das neue Werk ist nun wieder eine Kollaboration. Der 37-jährige Blanco ist seit langem als Produzent und Songwriter aktiv, hat früher schon mit Gomez zusammengearbeitet und Pop-Hits wie "Teenage Dream" von Katy Perry oder "Tik Tok" von Kesha mitgeschrieben.

Wie diese geradlinigen Pop-Kracher klingen die Songs des Gomez-Blanco-Albums nicht. "I Said I Love You First" ist ein experimentierfreudiges Werk, das oft spannend, manchmal aber auch etwas beliebig wirkt.

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Es sind einige Highlights darunter: der nostalgische, auf Spanisch gesungene Latin-Popsong "Ojos Tristes", eine Kollaboration mit der Band The Marías. Die sehr an den Songwriter-Pop Swifts erinnernden Tracks "Cowboy" und "Younger and Hotter Than Me" (leider sind die Texte aber nicht so gut). Der schwelgerische Slow-Pop-Track "You Said You Were Sorry", der klingt, als hätten Gomez und Lana del Rey sich im Aufnahmestudio gemeinsam betrunken.

Ein Hit ist zudem das 2019 erstmals erschienene, sehr tanzbare "I Can't Get Enough", das Reggaeton mit stampfenden Beats vereint.

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Pärchen-Shrimps und Schmink-Videos

Wenn es keine Tour geben wird, wie können Fans das Werk erleben? "I Said I Love You First" gibt es, auch das ist neuerdings üblich, in zahlreichen Special Editions zu kaufen. Zum Beispiel als Schallplatte in Pfirsichfarben oder "Zuckerstangen-Rot". 

Und dann sind da natürlich die sozialen Medien. Auf Tiktok versuchte Blanco neulich, Gomez mit den Produkten ihrer Make-up-Linie zu schminken. Und verwandelte ihr Gesicht zur Erheiterung ihrer Fans dabei in ein grelles, braun geschecktes Fresko.

Wer in Los Angeles wohnt, kann außerdem an den Ort gehen, wo Gomez und Blanco angeblich ihr erstes Date hatten. Dort wirbt das Paar gemeinsam mit einem Restaurant in einer Aktionswoche für "Selena Gomez & Benny Blanco's First Date Shrimp".

© dpa‍-infocom, dpa:250321‍-930‍-410274/1

Schlagworte: Selena Gomez, Benny Blanco, Benny Blanco's

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