Glosse
Wenn Maschinen lachen
Amazons neues Gerät Alexa erschreckt Fremde, Einbrecher und Unwillkommene – und seine Besitzer.
Fr, 9. Mär 2018, 8:28 Uhr
Kolumnen
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Wie auch immer: Alexa ist rein elektronisch der gute Geist des Hauses, den manche freilich verdächtigen, auch abzuhören. Denn er soll durch Geräusche einen Einbrecher entdecken können und die Polizei alarmieren (oder Amazon, wer weiß). Man kann mit Alexa sprechen und ihr Befehle geben, Fragen beantwortet sie brav und ihrem Wissen gemäß. So weit, so (vielleicht) nützlich. Aber wozu dient es, wenn sie auf das Kommando "Alexa, lache" zu lachen beginnt? Ist das schon der (mit-)fühlende Roboter, der uns Hund, Katze, Kind, Partner ersetzt? Der furchtbare Visionen von der Herrschaft der Maschinen wahr werden lässt?
Nun mal langsam. Manche Menschen mögen es eben, wenn Alexa lacht. Doch jetzt hat sie ihre Besitzer erschreckt, weil sie befehlslos lacht. Ja, sie lacht sogar, wenn der Befehl lautet: "Mach’ das Licht aus". Und knipst man dann das Licht mit der Hand aus, schaltet sie es wieder ein. Amazon hat dazu erst geschwiegen und dann alles mit Steuerungsfehlern erklärt. Mit der Folge, dass Alexa auf den (nun komplizierteren Lachbefehl) nicht lacht, sondern erst sagt. "Ja, ich kann lachen."
Aber ehe man über den tieferen Sinn solcher Dinge zu grübeln beginnt – es gibt noch ganz andere Probleme. Im Programm hat Alexa nämlich auch ein hexenhaftes, hässliches Lachen. Es ertönt mitten in der Nacht und macht die Menschen gruseln, die sich ganz tief unter ihre Bettdecke verziehen. Beherzte aber haben sich vorgewagt – und Alexa den Strom abgedreht. Auf die Idee muss man erst einmal kommen angesichts der perfekten Maschine! Wäre nicht erwartbarer gewesen: "Alexa, halt die Klappe"?
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