UNTERM STRICH: Wenn der Zug zu früh kommt...

Der Verspätungsalarm der Deutschen Bahn kennt keine Vorverlegungen / Von Eckhard Stengel.  

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Die Bahn ist immer wieder für Überraschungen gut. Verspätungen: Klar, die kennt man. Doch manchmal werden Züge auch vorverlegt. Wäre nur schön, wenn die Fahrgäste das auch rechtzeitig erfahren würden. Bei elektronisch gebuchten Tickets bietet die Deutsche Bahn zwar einen Verspätungsalarm an. Aber mit Verfrühungen ist das System überfordert.

Zum Beispiel neulich in Bremen. Ein Rentnerpaar hatte sich für einen Urlaub auf der Ostseeinsel Rügen Spartickets für einen durchgehenden Intercity besorgt – die einzige tägliche Verbindung ohne Umsteigen. Rechtzeitig vor der Rückfahrt mailte die Deutsche Bahn einen Verspätungsalarm: Für die gebuchte Fahrt "haben sich Fahrplanänderungen ergeben". Darunter ein Feld zum Anklicken: "Aktuellen Fahrplan abrufen." Dieser Link führte, wie beim Verspätungsalarm üblich, zur Online-Auskunft mit voreingestellten Reisedaten. Was dort zu finden war: mehrere Alternativverbindungen zu späteren Zeiten, allesamt verbunden mit zwei- bis dreimaligem Umsteigen. Der durchgehende Intercity schien also – so die naheliegende Annahme – auszufallen.

Verärgert buchte das Rentnerpaar neue Platzkarten für eine spätere Verbindung und schleppte an den Umsteigebahnhöfen seine Koffer treppauf, treppab. Was aus der Warnung der Deutschen Bahn nicht hervorging: In Wirklichkeit war der IC gar nicht ausgefallen, sondern um gut eine Stunde vorverlegt worden. Und das nicht nur an jenem Tag, sondern wegen einer Baustelle gleich für mehrere Wochen.  Warum das DB-System Frühbucher nicht auf Vorverlegungen hinweist, kann eine Bahnsprecherin auf Anfrage der Badischen Zeitung nicht erklären.

Aber es gibt noch Hoffnung: "Zurzeit bauen wir eine völlig neue IT-Landschaft für die Vertriebssysteme der DB" – mit einer "Vielzahl von Verbesserungen, vom einfacheren Ticketkauf bis hin zu noch exakteren Fahrzeit- und Umstiegsprognosen". Hoffentlich auch mit einem Verfrühungsalarm.  
Schlagworte: Eckhard Stengel
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