UNTERM STRICH: Selbstoptimierung am Auto
In Australien darf ein Emoji das Kennzeichen ergänzen / Von Niklas Arnegger.
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Doch sind diesbezüglich die Möglichkeiten in Deutschland begrenzt, so dass sich, seit Antennen-Fuchsschwänze und Spoiler aus der Mode gekommen sind, Protzsignale überwiegend auf die PS-Zahl ihres SUV beschränken müssen. Bitter, bitter. In anderen Ländern ist man weiter. So darf man in den USA ein Foto auf dem Blech des Nummernschildes platzieren oder das Logo eines Baseballvereins.
Von diesem Freitag an ist es im australischen Bundesstaat Queensland erlaubt, die Autonummer mit Emojis anzureichern. Emojis! Sie werden nach den Buchstaben und Ziffern aufs Nummernschild gedruckt. Allerdings stehen für diesen edlen Zweck nur fünf Zeichen zur Verfügung, und alle versenden eine positive Botschaft: Zwinker-Smiley, Sonnenbrillen-Smiley, Herzchenaugen und zwei Lachvarianten. Also kein rotes Zorngesicht, kein Teufelchen, kein gebrochenes Herz, und schon gar nicht in Frage kommen Früchte wie die Kastanie oder die Aubergine, die je nach Kontext nicht unbedingt als Kastanienmus oder in Olivenöl gegrillte Auberginenscheiben zu deuten sind.
Klar, wie immer ist in den digitalen Foren neben begeisterter Zustimmung auch Bedenkenträgertum zu verzeichnen. So meckerte der Präsident der Queensland Law Society: "Wie schreibt man bei einem Unfall ein Nummernschild mit einem Emoji auf?" Mannomann, diese Juristen! Andere finden den Preis von umgerechnet 300 Euro zu hoch. Wer aber derart kleinlich knausert, ist auch sonst ein armer Schlucker. Und Selbstoptimierung gibt’s nun mal nicht kostenlos.
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