UNTERM STRICH: Geld verdienen im Schlaf
Wie sich ein soziales Netzwerk zum kollektiven Babyphone entwickelt / Von Stefan Hupka .
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Wie die New York Times berichtet, gibt es im Videoportal Tiktok bereits Hunderte, die ihre Smartphone-Kamera vor dem Einschlafen auf ihre Schlafstatt richten und online stellen. Und Tausende Follower, die den Schlafenden zuschauen und sich dabei per Chat unterhalten. Der Merkwürdigkeiten dritte: Man kann damit sogar Geld verdienen als Influencer. Der eine Streamer fand am anderen Morgen 50 Dollar als Spende per Digitalwährung überwiesen, ein anderer bloß 20, immerhin im Schlaf verdient.
Wo Geld fließt, sind die Trendforscher nicht weit. "Den Followern geht es weniger um den Schlafenden, als um den Echtzeitdialog untereinander im Chat", will einer herausgefunden haben. Ein anderer namens Brian Mendler sagt, die Leute, die sich hineinklickten, täten es aus "Sehnsucht nach authentischen, bewegenden Inhalten", auch habe der Anblick des Schlafenden einen "angenehm sedativen Effekt". Interessant, aber das wussten schon die Höhlenmenschen. Und wie schläft es sich so, wenn Hunderte quasi ums Bett herumstehen und tuscheln? Ein Online-Schläfer, Oscar Reyes, 18, sagt: "Ich spürte, dass sie auf mich aufpassen und mir nichts passieren konnte. Und ich schlief wie ein Baby." Ein kollektives Babyphone, wenn das kein Fortschritt ist.
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