UNTERM STRICH: Das Raumschiff am Handgelenk
Ein Schweizer baut Uhren aus den Überresten von Sojus-Raketen / Von Jannik Jürgens.
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Die Schweizer zeichnen sich verantwortlich für eine ganze Reihe von Erfindungen, die meisten davon sind recht nützlich, zum Beispiel das Taschenmesser, der Reißverschluss und das Rote Kreuz. An der bewusstseinserweiternden Droge LSD, entdeckt vom Schweizer Chemiker Albert Hofmann, scheiden sich die Geister, genauso wie am unvermeidlichen Käsefondue. Ein Zürcher hat nun eine Uhr auf den Markt gebracht, die aus Teilen einer russischen Sojus-Rakete besteht. Ein Stückchen Raumschiff am Handgelenk, schrieb die NZZ. Und es kommt noch besser: Die Ziffernblätter sind just aus jenem Aluminium, das den deutschen Astronauten Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation ISS gebracht hat. Der Schweizer Uhrenbauer reiste dafür in die kasachische Steppe, wo die erste Stufe der "Sojus" heruntergekommen ist, und kaufte dem Schrotthändler ein paar Tonnen Rakete ab. Das sei gar nicht so einfach gewesen, denn der Händler habe ihn zunächst für einen Spion gehalten, berichtete der Mann.
Fraglich ist, ob der Schweizer Marketing-Gag zünden wird. Mit Astro-Alex ließe sich in Deutschland momentan zwar alles mögliche verkaufen. Doch spätestens nach dem missglückten Start der Sojus-Rakete, die Mitte des Monats zwei Astronauten und einige Lebensmittel zur ISS bringen sollte, werden die Kunden kritische Fragen stellen. Ist die Triebwerkstechnik der Raketen-Uhr zuverlässig ausgereift? Könnte es sein, dass der Zeitmesser beim Start in drei Teile zerfällt? Oder droht die Uhr gar am Handgelenk des Besitzers zu verglühen?
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