UNTERM STRICH: Das Meer als Abfalleimer
Thailand macht Jagd auf Strandraucher – der meiste Müll bleibt liegen / Von Willi Germund.
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Die Jagd des südostasiatischen Königreichs auf Raucher ist nicht neu. Seit Jahren lauern Wächter im Lumpini-Park von Bangkok ahnungslosen Rauchern auf und brummen ihnen 50 Euro Strafe auf. Der neue drakonische Erlass mag nicht ganz falsch sein. Aber er zäumt das Pferd vom Schwanz her auf. Denn Thailands Strände sehen gemeinhin aus wie Sauställe, wenn sie nicht wie die Touristenstrände allmorgendlich von angeschwemmtem Müll und Abfall gereinigt werden. Schuld sind keineswegs die Raucher unter den rund 30 Millionen Urlaubern, die jährlich Thailand besuchen – sondern die rund 66 Millionen Thailänder.
Jedes Sößchen für jede der feinen Speisen der thailändischen Küche wird in einem Plastiktütchen verpackt, das anschließend irgendwo landet, nur nicht auf der Müllhalde. Jeder Supermarkt verteilt großzügig Plastiktüten für Einkäufe. Die Kundschaft nimmt sie gerne.
Wenn in der Regenzeit Thailands Flüsse mit aller Wucht ins Meer strömen, bringen sie jede Menge Müll und Dreck mit, die in Thailands Ortschaften kurzerhand im vorbeifließenden Fluss entsorgt werden. Und dieser Müll und Dreck landet dann häufig am Strand. Noch dazu lieben Thailänder abendliche Lagerfeuer am Strand oder verbringen dort gerne das Wochenende mit einer Angelrute in der einen Hand, einer Bier- oder Whiskyflasche in der anderen. Das Leergut lassen sie einfach liegen – frei nach dem Motto: "Das Meer wird die Reste schon mitnehmen".
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