UNTERM STRICH: Abschiebung für einen Räuber
Kaffeemühlendiebe aufgepasst: Ein neuer "Hotzenplotz" ist aufgetaucht /Von Alexander Dick.
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Wir erinnern uns: 1962 hatte der aus dem böhmischen Reichenberg stammende, 2013 verstorbene große Fabulierer für kleine und große Kinder, Otfried Preußler, seinen ersten "Hotzenplotz" veröffentlicht. Seither fiebert Generation für Generation mit, wie Kasperl und Seppel versuchen, den gerissenen Gangster, der mit Flinte, Säbel und den vielen Messern am Gürtel ein gar schauerliches Bild an Kriminalität vermittelt, einzufangen. Dem in modernen Fahndungsmethoden wenig geschulten Wachtmeister Dimpfelmoser zum Trotz und der Oma vom Kasperl zur Genugtuung; denn schließlich hat der der Hotzenplotz ja die legendäre Kaffeemühle geklaut. Hotzenplotzianer wissen es: Die Sache endet freudig und gerecht – mit der Festsetzung des Banditen durch den Cop im Spritzenhaus.
In "Hotzenplotz 3" drehte Preußler den Spieß um: Der Räuber wurde wegen guter Führung entlassen und in die Zivilgesellschaft zurückgeführt – mit der Zukunftsvision des ehrbaren Gastwirtberufes. Offenbar war der Autor aber skeptisch. In dem nun gefundenen Manuskript "Die Fahrt zum Mond" geht Hotzenplotz wieder seinem ursprünglichen Gewerbe nach und soll deshalb in einer Rakete zu unserem Satelliten geschossen werden. Das klingt nach – Abschiebung. Oder Missbrauch des Asylrechts? Man hört Politiker und Ordnungshüter schon rufen: Keine Gnade für rückfällig gewordene Kaffeemühlendiebe! Die Toleranz des Kasperl-und-Seppel-Staates hat ihre Grenzen. Ob es wirklich so ist im Buch? Mitte Juli soll Hotzenplotz reloaded auf den Markt kommen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.
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