Zischup-Kommentar

Umweltfreund auf vier Rädern

Ist das E-Auto tatsächlich das Auto der Zukunft? Das fragt sich Jonas Gutmann, Schüler der Klasse 8d des Freiburger Kepler Gymnasium. In seinem Beitrag kommentiert er zum Thema.  

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Das E-Auto ist nicht nur umweltfreundlich.   | Foto: Christophe Gateau (dpa)
Das E-Auto ist nicht nur umweltfreundlich. Foto: Christophe Gateau (dpa)
Viele behaupten, dass das E-Auto die Zukunft wäre. Meiner Meinung nach ist dem nicht so, da bei der Herstellung von E-Autos sehr viel Kohlendioxid entsteht, Rohstoffe verbraucht werden und Ökosysteme geschädigt werden. Das meiste gewonnene Lithium, auch "weißes Gold" genannt, wird in Bolivien gewonnen. Die indigene Bevölkerung wird dort arm, ohne genügend Grundwasser, aber mit verseuchtem Boden zurückgelassen. Ein Großteil des dort gewonnenen Lithiums wird allerdings außerhalb des Landes weiterverarbeitet. Das bedeutet, dass auch im Ausland der meiste Gewinn gemacht wird. Deshalb bleibt kaum Geld für Schutzkleidung, die medizinische Versorgung oder einen guten Lohn für die schwere körperliche Arbeit der Arbeitskräfte in Bolivien.


Auch ein Grund gegen das in den Batterien verbaute Lithium ist, dass es ein ziemlicher Wasserfresser ist. Deshalb leidet das Ökosystem stark. Denn das im Grundwasser befindliche Salz kommt in mehreren hundert Metern Tiefe vor und wird in Verdunstungsbecken gepumpt. Um störende Mineralien zu entfernen, werden Chemikalien eingesetzt. Allerdings werden nicht alle verwendeten Chemikalien auf Deponien entsorgt, sondern viele werden einfach in der Umwelt zurückgelassen und schädigen jetzt die Natur. Für jede Tonne Lithium, die so produziert wird, verdunsten 2000 Tonnen Grundwasser. Da kann sich jeder vorstellen, wie es dort aussieht.

Viele Menschen glauben, dass die E-Autos Kohlendioxid einsparen und werden mit dem Klimaschutz gleichgesetzt. Die Menschen glauben deshalb, dass sie selbst auf kürzesten Strecken wie zum Beispiel, wenn sie ihre Kinder zum Kindergarten bringen, das E-Auto nehmen können, weil sie ja "kein" Kohlendioxid verbrauchen. Außerdem muss man, wenn man nicht gerade zuhause ist, lange warten, bis der Akku wieder voll ist. Oft wird nicht bedacht, dass der Strom für E-Autos ja nur dann Sinn macht, wenn er aus erneuerbaren Energien entsteht. Das ist aber auch nicht immer der Fall.

Deshalb lässt sich das E-Auto auch nur im Vergleich bewerten: Das E-Auto ist auch nicht klimafreundlich, aber es ist meiner Meinung nach umweltfreundlicher als Autos mit Verbrennungsmotoren. Auch wenn die Gewinnung von Lithium nicht gerade wenig Grundwasser verbraucht, verseuchen die zahlreichen Ölkatastrophen viel Meereswasser. Außerdem wird bei der Produktion der Autos, egal ob mit einem Verbrennungsmotor oder mit einer Batterie, oft Kohlestrom verwendet. Deshalb ist auch das Bauen von normalen Autos nicht umweltfreundlich.

Allerdings stößt ein Elektroauto schon jetzt bei der Nutzung weniger Kohlendioxid aus als Benziner oder Diesel – und ist damit besser für das Klima. Außerdem verbessert sich seine Bilanz, umso mehr Strom wir aus erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Wind- oder Solarkraft verwenden, was aber generell das Ziel sein muss. Hinzu kommt, dass weniger Gefahr besteht, dass die Materialien ausgehen, da man das Lithium nicht dauernd auffüllen muss wie bei einem Benziner, sondern sie nur einmal für den Bau der Batterie braucht. Auch gut ist, dass man künftig bis zu vierzig Prozent des Lithium-Bedarfs durch Recycling wiederverwenden will.

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