Account/Login

Bildung

Umfrage unter Lehrkräften: Eine Vier für die Schulpolitik

Sind die Lehrkräfte zufrieden? Kurz vor der Wahl wurden Lehrkräfte in der jüngsten Studie der Lehrergewerkschaft (VBE) über ihren Job befragt. Neun von zehn gehen gerne zur Arbeit  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Freude am Unterrichten – für Lehrkräfte die zentrale Motivation  | Foto: dpa
Freude am Unterrichten – für Lehrkräfte die zentrale Motivation Foto: dpa
An allen Schulen in Baden-Württemberg, privaten wie öffentlichen, sind 137 000 Lehrer beschäftigt. 150 wurden in der jüngsten Studie der Lehrergewerkschaft (VBE) über ihren Job befragt. Gleichwohl sei die Umfrage repräsentativ, versichert Peter Matuschek, Leiter der Politik- und Sozialforschung beim Meinungsforschungsinstitut Forsa. Bundesweit ließ er 1001 Pädagogen befragen, angesichts der Homogenität dieser Berufsgruppe "hätte auch die Hälfte gereicht". Daraus ausgekoppelt wurden dann die Aussagen von 150 südwestdeutschen Lehrkräften.

Die zeigten sich hochmotiviert, neun von zehn gehen gerne zur Arbeit. Dies hat nicht nur mit dem Job an sich, sondern auch dessen Ausstattung zu tun: Jeder Vierte gab an, die Rahmenbedingungen seien für seine Berufswahl ausschlaggebend gewesen, also Bezahlung, Pension oder Arbeitsplatzsicherheit. Der wichtigste Grund, Lehrer zu werden, sei aber die Freude, die man empfinde, wenn man jungen Menschen Wissen vermittelt: 95 Prozent nannten dieses Motiv.

Weniger Grund zur Freude dürften die drei Länderminister empfinden, die am Montag mit regionalen Auswertungen konfrontiert wurden: Schulpolitik ruft bei den befragten Lehrern wenig Begeisterung hervor. In Nordrhein-Westfalen reicht es nur zur Note 4,2, dort herrscht mit Sylvia Löhrmann eine Grüne. Bayern schafft 3,7, dort ist CSU-Mann Ludwig Spaenle Minister. In Baden-Württemberg kommt Andreas Stoch auf eine glatte Vier und liegt damit im Bundesschnitt. Die politische Farbe, sagt VBE-Landesvorsitzender Gerhard Brand, "spielt also keine Rolle". Möglicherweise aber sei das Reformtempo im Land entscheidend. Dazu jedoch seien keine Rückschlüsse möglich.

Brand kritisiert dennoch das grün-rote Reformtempo und verlangt, was einer Gewerkschaft ansteht: Mehr Lehrer, mehr Stunden, mehr Geld. Die Personaldecke sei an allen Schulen zu dünn, selbst an den Gemeinschaftsschulen, die die Opposition für viel zu üppig ausgestattet hält.

Die Note vier findet Stochs Haus "angesichts der vielen Herausforderungen im Bildungswesen nachvollziehbar". Man verstehe sie als Aufforderung, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. "Die Befragung zeigt, dass die Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg hoch motiviert sind und einen sehr guten Job machen", freut sich die Sprecherin des Ministeriums. Der größte Wunsch der Lehrkräfte sei, sagt Gerhard Brand vom VBE, mal zwei Jahre lang Ruhe vor Reformen und neuen Verordnungen zu finden.

Ressort: Südwest

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel