Missbrauchsvorwürfe
Turner-Bund: Kommission zur Aufklärung nächste Woche
Die Missbrauchsvorwürfe am Kunst-Turn-Forum in Stuttgart schlagen weiter hohe Wollen. Der Verband erklärt, warum die Untersuchungskommission ihre Arbeit noch nicht aufgenommen hat.
dpa
Mi, 15. Jan 2025, 13:35 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Turner-Bund (DTB) will die zur Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe am Kunst-Turn-Forum Stuttgart angekündigte Untersuchungskommission in der kommenden Wochen einsetzen. Aktuell befinde man sich noch in einem internen Interventionsprozess, sagte der DTB-Vorstandsvorsitzende Kalle Zinnkann der Deutschen Presse-Agentur. "Zur angekündigten Aufarbeitung werden wir vermutlich nächste Woche etwas sagen können. Wir stimmen aktuell das Prozessdesign, den genauen Untersuchungsumfang, aber auch die personelle Besetzung ab", erklärte der 41-Jährige.
Mit Interventionsprozess ist gemeint, dass der Verband unter anderem Maßnahmen ergriffen hat, um den Trainingsbetrieb in Stuttgart aufrechtzuerhalten.
Ende Dezember vorigen Jahres hatten zahlreiche Turnerinnen mit den früheren Auswahl-Athletinnen Tabea Alt und Michelle Timm an der Spitze Missstände am Stuttgarter Bundesstützpunkt öffentlich gemacht. Angeprangert wurde unter anderem "systematischer körperlicher und mentaler Missbrauch". In der Folge hatte der DTB gemeinsam mit dem Schwäbischen Turnerbund eine Aufklärung angekündigt. Zwei Trainer sind vorerst bis zum 19. Januar freigestellt.
Turnerinnen nicht ohne Trainer
Dass die Kommission ihre Arbeit noch nicht aufgenommen hat, erklärte Zinnkann damit, dass es bei Aufarbeitungen im Sport in der Vergangenheit rechtliche Schwierigkeiten gegeben habe. "Das wollen wir vermeiden und sicherstellen, dass, wenn wir eine Untersuchung machen, wir die Ergebnisse nachher auch verwenden können", sagte der DTB-Vorstand.
Die Anforderungen an die Kommission, die von außen an den Verband herangetragen würden, seien sehr unterschiedlich. "Aber es wird relativ schnell – und deswegen sage ich nächste Woche – dazu einen Stand geben, den wir dann auch mitteilen können", versprach Zinnkann.
Zugleich kündigte er eine Entscheidung in den "nächsten Tagen" darüber an, wie es mit den freigestellten Trainern und ihren Sportlerinnen weitergehen wird. "Diese Entscheidung müssen wir abwarten. Mit dem zuständigen Schwäbischen Turnerbund befinden wir uns im Austausch", erklärte er.
Bundestrainer Gerben Wiersma und Nachwuchs-Bundestrainerin Claudia Schunk würden ihre Vertretungseinsätze in dieser Woche beenden. "Diese Woche muss eine Entscheidung getroffen werden, wie es ab dem 20. Januar weitergeht. Wir werden sicherlich dafür sorgen, dass die Athletinnen ab nächster Woche nicht ohne Trainer in der Halle stehen", betonte Zinnkann.
© dpa-infocom, dpa:250115-930-345125/1
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