TIERE
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Ins Mailfach der Redaktion flattert am Mittwoch ein Foto von einem Huhn – mitten in der Stadt. Das braune Bilderbuch-Huhn spazierte am Silvestermittag seelenruhig auf dem Kartoffelmarkt rum, pickte an eine Cola-Flasche, inspizierte neugierig das trockene Bächle und schien niemandem zu gehören. BZ-Leser Toni Fritz fotografierte das Tier und schätzt, ihm wäre der Jahreswechsel in seinem Hühnerstall einfach zu langweilig gewesen. Doch wo kam es her? Und wo landete es dann?
Das muss jemand wissen, schließlich haben auch andere Leute das Tier gesichtet, das zeigt bei der Facebook-Suche nach "Huhn Freiburg" ein Video, unter dem der Beitrag eines Metzgers erscheint: "So jetzt gibt es eine feine Hühnersuppe." Ach, Du dickes Ei. Doch ein Glück: Dieser Beitrag ist schon Jahre alt.
In der Schwarzwald-City, dem Einkaufszentrum am Platz, gab es zum Jahresende keine besondere Aktion, sagt deren Verwaltung auf Anfrage und rät, mal in einem Laden mit direkter Sicht auf den Kartoffelmarkt zu fragen. Geraten, getan. Im "Street One" sind die Mitarbeiterinnen sehr hilfsbereit, wissen aber nichts von einer Henne oder glauben gar an einen Scherz. "Vielleicht ist eine vom Topf ...", ist am Telefon im Hintergrund noch zu hören, der Rest geht in freundlichem Gackern unter.
Das Huhn kam nicht vom nahen Münstermarkt, so viel steht nach der Auskunft des Marktmeisters fest. Bei der für Märkte und Veranstaltungen zuständigen städtischen Gesellschaft FWTM wird trotz Ferien recherchiert, aber bis Redaktionsschluss auch nichts herausgefunden. Der Tierschutzverein könnte das herrenlose Huhn in seinem Heim aufgenommen haben, ist aber nicht zu erreichen – das Büro hat am Mittwoch noch geschlossen.
Die Polizei war nicht mit dem freilaufenden Tier befasst. Sprecher Walter Roth sucht in der Liste aller Einsätze nach Huhn und landet 17 Treffer, aber keinen aktuellen. Dann sucht er nach Hähnen und meint: "Ou, die sind deutlich auffälliger." 325 Treffer, wobei der Hahn auch in Wörtern wie Wasserhahn steckt und wieder gilt: nichts im fraglichen Zeitraum.
Oftmals rufen die Städter ohne viel Federlesens die Feuerwehr an, wenn sie Tieren helfen wollen. Die Einsatzkräfte mussten schon wegen traurig guckender Tauben und einem hinkenden Erpel ausrücken – aber diesmal nicht.
Ob sich das Huhn, ähnlich wie neulich das Reh, einfach in der Innenstadt verirrt hat? Wie weit kann so ein Huhn eigentlich fliegen? Ob auf dem Mundenhof eins fehlt? Wie überstand das Tier die Knallerei? Fragen über Fragen. Wie auch diese: Ob der Huhnhalter weiß, dass Cola-Huhn unter den Rezepten ein echter Internetklassiker ist? Ei, Ei, Ei.
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