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Luxusmarken

Teuer ist nicht besser

Markenartikler behaupten gerne, dass sie ihre Produkte – anders als die Billigketten – unter fairen Bedingungen herstellen. Marie Göpfert aus der Klasse 8d des St. Ursula-Gymnasiums hat sich mit dem Thema beschäftigt.  

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Luxusmarken sind teuer, produzieren de...arbeitnehmer- oder umweltfreundlicher.  | Foto: afp
Luxusmarken sind teuer, produzieren deswegen aber nicht zwangsläufig arbeitnehmer- oder umweltfreundlicher. Foto: afp
Wie immer wieder zu lesen ist, lassen auch Markenartikler ihre Beschäftigten unter den gleichen schlechten Bedingungen arbeiten wie sehr viel billigere Marken. In dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" war etwa nachzulesen, wie ein Zulieferer des Labels Boss, seine Arbeiter behandelt. Diese waren ständigen Beschimpfungen ausgesetzt und hatten nicht einmal Arbeitsverträge. Außerdem wissen auch die meisten Näherinnen von Markenkleidung nicht, wann sie nach Hause dürfen. Die Informationen in "Der Spiegel" stammen von Gisela Burckhardt. Sie ist seit 15 Jahren Aktivistin der Clean Clothes Campaign und hat das Buch "Todschick" geschrieben.

Auch die Fabriken sind meist schlecht gebaut. Bei dem Boss-Zulieferunternehmen in Chittagong sind beispielsweise einige tragende Pfeiler nicht stark genug. Es wurde empfohlen, die Fabrik zu schließen. Nach der Katastrophe von Rana Plaza 2013 unterschrieben über 180, vor allem europäische Unternehmen, ein Gebäude- und Brandschutzabkommen. Hugo Boss hat bis heute nicht unterzeichnet. Das Abkommen ermöglicht Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Betroffenen Einblick in die Zustände der Fabrik.

Während Billigketten fast ausschließlich in Asien fertigen lassen, wird viel Luxusmode in der Türkei oder in Osteuropa genäht. Die Konzerne werben mit dem Label "Made in Europe", das sieht zunächst seriöser aus als "Made in Bangladesch". Doch teilweise ist die Differenz zwischen den ausgezahlten und den existenzsichernden Löhnen dort oft noch größer als in asiatischen Ländern. Die Regierungen vor Ort können dagegen allerdings nur wenig tun, da die Unternehmen sonst damit drohen, die Produktion in ein anderes Land zu verlegen, falls die Löhne steigen sollten.

Mittlerweile gibt es einige Initiativen, wie beispielsweise "Rank a Brand". Diese Initiative untersucht einmal in Jahr, wie stark sich Textilfirmen für Nachhaltigkeit und menschenwürdige Verhältnisse einsetzen, das heißt, ob sie Kinder und Zwangsarbeit verbieten und ob sie einen Existenzlohn zahlen, der zum Leben reicht.
Bei der Untersuchung schnitten viele Luxusmarken schlecht ab, darunter so bekannte Namen wie Prada, Escada, Armani und Hermès.

Für bedingt empfehlenswert hält "Rank a Brand" allerdings Billigketten wie zum Beispiel Primark, Takko oder Orsay, da sie im Gegensatz zu vielen Luxuskonzernen über ihr Engagement informieren und auch Mitglied von Initiativen wie "Ethical Trading Organisation" oder "Fair Wear Foundation" sind. Das heißt, sie arbeiten mit Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen zusammen und lassen die Arbeitsbedingungen von Dritten prüfen. Luxuskonzerne verhalten sich dagegen sehr defensiv und intransparent, wenn solche Themen angesprochen werden.

Eine Nichtregierungsorganisation hat aufgedeckt, dass Arbeiter an einer Staublunge erkrankt, da die Jeans in der Fabrik mit Sandstrahlen bearbeitet wurden. Viel später als andere hätten die Luxuskonzerne auf die Anschuldigungen reagiert und sich bereit erklärt auf die Verwendung von Sandstrahlen zu verzichten.
Abschließend ist zu sagen, dass der Preis von teuren Markenprodukten meist nicht durch bessere Arbeitsbedingungen in den Fabriken gerechtfertigt ist. Auch die Löhne der Beschäftigten in den Fabriken ist nicht höher. Alternativ kann man beim Kauf von Kleidung auf Fair-Trade-Produkte zurückgreifen oder sich auf den Seiten von Initiativen informieren, ob die Produkte fair produziert wurden.

Ressort: Schülertexte

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