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Tempo 30 in Vörstetten gut angenommen

  • Mi, 16. Oktober 2024
    Vörstetten

     

Als in Vörstetten die Gemeinde 2020 eine Lärmaktionsplanung in Auftrag gab, war das Thema zuvor im Gemeinderat diskutiert worden. Nun scheinen die damals eingeleiteten Veränderungen bei den Einwohnern angekommen zu sein.

  | Foto: Helmut Rothermel
Foto: Helmut Rothermel
Die Einführung von Tempo 30 im Ortskern in Vörstetten war damals in der Gemeinde nicht unumstritten. Bedenken gegen eine Veränderung äußerten sich in folgenden Argumenten: Tempo 30 sei schwer einzuhalten, die Geschwindigkeitsbegrenzung verlängere Fahrzeiten und führe so nur zu mehr CO2-Emissionen. Die Regio Verkehrsgesellschaft fürchtete um die Fahrplanstabilität der Buslinien, die IHK sah negative Folgen für den Wirtschaftsverkehr und die Betriebe. Fragt man heute nach, wie es Verkehrsplaner Wolfgang Wahl von der Rapp AG, der damals das Verfahren leitete, bei einem Bürgergespräch zur Mobilität in der Gemeinde machte, hörte er von Einwohnerseite ausschließlich positive Meinungen.

Nun hatten die Freien Wähler in den mäßig besuchten Bürgersaal eingeladen, um über das Thema zu sprechen. Selbst Vertreter des Gewerbes, wie etwa Elektrotechnikmeister Denis Volk, haben sich längst mit Tempo 30 abgefunden. Kritisiert wird von den anwesenden Einwohnern eher, dass die Geschwindigkeitsreduzierung nicht im gesamten Dorf gilt, dass Seitenstraßen nicht gleich zu verkehrsberuhigten Zonen gemacht würden und dass nicht am Ortseingang etwa ein Blitzer für die Temporeduzierung sorge. Und dass in Schopfholz noch Handlungsbedarf bestehe.

Auch beim Thema Fahrradverkehr gab es überwiegend positive Rückmeldungen. Tempo 30 führe dazu, dass man auf der Breisacherstraße gut mit dem Autoverkehr "mitschwimmen" könne, erklärte ein Mann. Mehr Radwege seien nicht nötig, man könne sehr gut auf Parallelstraßen ausweichen. Gewünscht wurden mehr sichere Abstellmöglichkeiten für E-Bikes. Als sehr positiv bezeichnete eine Bürgerin die Einführung des Fahrradverleihs Frelo.

Unzufrieden sind die Einwohner eher mit der Situation des öffentlichen Personennahverkehrs. Vor allem die letzte Fahrplanänderung stieß auf Kritik. Überfüllte Busse zu den Stoßzeiten, eine schlechte Taktung, nicht funktionierende Anschlüsse an die Bahn, machten eine Nutzung "gruselig", wie eine Frau ihre Erfahrungen zusammenfasste. Doch hierauf könne die Gemeinde nur begrenzt Einfluss nehmen, erklärte der Verkehrsplaner.

"Insgesamt halten sich die Probleme in Vörstetten in Grenzen", sagte Wolfgang Wahl. Als konkrete Maßnahmenempfehlung blieb für Gastgeber Bruno Becker nur, sich im Gemeinderat bei der nächsten Kanalsanierung für eine Überplanung der Marchstraße einzusetzen. Für diesen Bereich wurde die Breite und Führung der Gehwege kritisiert.

Ressort: Vörstetten

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