"Technik kann begeistern"
BZ-INTERVIEW mit 3-Sat-Moderator Ingolf Baur über die Science Days im Europa-Park Rust.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
RUST. Technik und Wissenschaft scheinen kompliziert, nicht jedermann zugänglich. Die Science Days, die von heute, Donnerstag, bis einschließlich Samstag im Europa-Park stattfinden, wollen, dass dieses Wissen dem Laien mit allen Sinnen erfahrbar wird. Wissen jungen und erwachsenen Menschen leicht verständlich vermitteln will auch die 3-Sat-Sendung "nano". Sie berichtet morgen, Freitag, 18.30 Uhr, über die Science Days. Barbara Freitag sprach mit dem Moderator Ingolf Baur.
Baur: Am wichtigsten ist es, die Begeisterung für ein Thema erst einmal zu wecken. Dann lässt sich jeder auf Sachverhalte ein, die auf den ersten Blick viel zu abstrakt wirken. Und wenn das Interesse geweckt ist, können die richtigen Bilder zu ganz neuem Verständnis führen, etwa bei der Frage, wie sich unser Universum entwickelt: Man beobachtet, dass sich Galaxien umso schneller bewegen, je weiter sie von uns entfernt sind. Das klingt erst mal kompliziert. Wenn man sich aber unser Universum wie einen Luftballon vorstellt, auf dem Sternensysteme kleben, hat man schon eine ganze Menge verstanden. Denn wenn man den Luftballon aufbläst, werden sich Punkte, die nahe beieinander liegen, langsam bewegen. Und Punkte, die auf gegenüberliegenden Seiten kleben, sehr viel schneller. Und schon hat man mit diesem einfachen Bild verstanden, wie sich unser Universum ausdehnt.
BZ: Was wird der Schwerpunkt in 'nano spezial' sein?
Baur: Wir werden die Highlights der Science Days in Rust vorstellen. Dazu gehört unter anderem der Kriminalbiologe Mark Benecke aus Köln. Der weltbekannte "Madendoktor" verblüfft immer wieder, wenn er mit neuen Untersuchungsmethoden Verbrechen analysiert. Sogar die Formen und die Veränderungen von Blutspuren am Tatort nutzt er, um wichtige Hinweise auf das Geschehene zu erlangen. So kann er aus der Verteilung von Blutspritzern auf einer Motorhaube den Hergang eines tödlichen Autounfalls rekonstruieren. Außerdem wagen wir eine mutige Prognose über unsere Welt in 200 Millionen Jahren. Basierend auf dem Wissen, wie sich die Erde im Laufe ihrer Existenz verändert hat, hat ein Wissenschaftlerteam die Evolution fortgeschrieben. Dabei hielten sie sich streng an die Grundprinzipien der Geologie und Evolutionstheorie. Und herausgekommen sind Visionen einer Erde, auf der acht Tonnen schwere Riesenkalmare die Wälder eines Superkontinents durchstreifen und Fische wie Schmetterlinge fliegen können. Den Menschen gibt es in dieser Vision dann übrigens nicht mehr.
BZ: Sie haben im vergangenen Jahr bei den Science Days einen Rundgang mit Schülern gemacht. Welche Erfahrungen haben Sie da gemacht?
Baur: Es ist toll zu sehen, wie Wissenschaft und Technik Begeisterung wecken kann. Vor allem eben, wenn sie nicht trocken an der Tafel präsentiert wird, sondern angefasst werden kann. In Rust kann man viele Experimente selbst machen. Und von Desinteresse an der Wissenschaft, wie es so oft unterstellt wird, war dort überhaupt nichts zu spüren. Das macht Freude.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ